Selbst Zwerge können Grosses leisten

Selbst Zwerge können Grosses leisten

Selbst Zwerge können Grosses leistenWir haben das Thema schon mehrmals besprochen: Analogien können ein Thema verständlicher machen und bleiben normalerweise besser haften. Heute darf ich ein konkretes Beispiel teilen, wie einer meiner Trainingletter-Leser seine Präsentation bemerkenswerter gemacht hat.

Stephan Stücklin, Leiter Metallographielabor bei der Swiss Steel AG, hat sich eine kreative Idee einfallen lassen: Er verwendet Gartenzwerge, um die Bewertung nichtmetallischer Einschlüsse im Stahl zu erklären.

Er führt die Analogie mit den folgenden Worten ein: „Einschlüsse sind wie Gartenzwerge: lokalisiert auftretende unerwünschte Fremdkörper.“ Das Thema anhand von Gartenzwergen zu präsentieren ist um ein Vielfaches interessanter und bemerkenswerter als die Auswertung ausschliesslich mit mathematischen Formeln der Statistik zu machen.

So sieht beispielhaft eine der Folien aus:

Selbst Zwerge können Grosses leisten

Gemäss seiner Aussage sind seine Zuhörer immer voll bei der Sache resp. bei den Zwergen. Ich kann das gut nachempfinden.

Die Umsetzung/Übung sieht so aus:

  1. Nimm Deine nächste Präsentation zur Hand.
  2. Erzähle einem Kollegen die zentrale Idee daraus.
  3. Überlegt zu zweit, was es für eine Analogie zu diesem Thema passt.
  4. Schaue Dir Präsentationen von Kollegen an, die zum selben Thema wie Du präsentieren.
  5. Schaue Dir z.B. TED-Videos an, die zum selben Thema wie Du präsentieren.
  6. Wähle eine Analogie aus.
  7. Feile an der Wortwahl für die Analogie.
  8. Präsentiere mit der Analogie.
  9. Freue Dich, dass Dich Deine Zuhörer einfacher verstehen und dass ihnen das, was Du erzählt hast, besser haften bleibt.

Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Du Dir die Mühe nimmst, eine Analogie zu suchen, hast Du die Chance eine zu finden. Wie heisst es so schön: „Wer sucht, der findet.“

Wenn Dir der Tipp gefällt, dann teile ihn doch einfach in den sozialen Medien wie Facebook, XING und Co.

Merkel Raute

Tipp zur Körpersprache: Die Priesterhaltung

Merkel-Raute, verschränkte Arme und Priester-Haltung: „Wie soll ich bloss meine Hände halten?“ ist eine häufige Frage in meinen Rhetorik-Merkel RauteTrainings. Ob und wie Du Deine Hände halten kannst und sollst, erklärt Dir Thomas Skipwith im folgenden YouTube-Video „Die Priesterhaltung“.

Die Umsetzung/Übung sieht so aus:

  1. Schau Dir das Video an.
  2. Nimm Deine eigene Präsentation auf Video auf.
  3. Schalte den Ton aus.
  4. Schau Dir Deine Körpersprache an.
  5. Entscheide, ob Du die Priesterhaltung (zu oft) einnimmst.
  6. Freue Dich darüber, dass Du das nächste Mal eher in der Lage sein wirst die richtige Haltung einzunehmen.

Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Du Dir die Mühe nimmst, Dich selbst aufzunehmen, hast Du die Chance besser zu werden.

Wenn Dir der Tipp gefällt, dann teile ihn doch einfach in den sozialen Medien wie Facebook, XING und Co.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Thomas Skipwith

Susanne Ruoff: Immer wieder bestärkende Gesten.

Susanne Ruoff: Die Post will die neuen Herausforderungen im digitalen Zeitalter annehmen

Susanne Ruoff, Konzernleiterin, Die Post: „Die Post im digitalen Zeitalter“

Kongresshaus Zürich, 09. Dez. 2015, 18:05 – 18:35 Uhr. Organisiert von der Zürcher Volkswirtschaftlichen Gesellschaft ZVG.Susanne Ruoff steht brav hinter dem Rednertisch.

Frau Ruoff hat in ihrem Vortrag vergangene, bisherige und neue digitale Dienstleistungen der Post beschrieben: von der Gotthard-Postkutsche   bis zur Paketlieferung per Drohne. Das neue Geschäftsmodell der Post umfasst den Transport von Waren, Personen, Geld und Informationen. Insbesondere gehe es darum neue Konkurrenten in Schach zu halten, auszustechen oder noch besser: vom Markteintritt abzuhalten. Im letzten Drittel hat sie darauf hingewiesen, dass die Post einen gesetzlichen Auftrag zur Grundversorgung hat. Um diesen Auftrag zu erfüllen und finanzieren zu können, plädierte sie dafür das Restmonopol beim Briefversand (bis 50 Gramm) behalten zu dürfen.

Thema dieses Blog-Beitrags: “Wie war der Auftritt von Konzernleiterin Susanne Ruoff aus rhetorischer Sicht?” (Eine kurze Einschätzung zur Rhetorik: 3 positive Aspekte, 4 Verbesserungspotentiale.)

Positiv sind mir aufgefallen (u.a.):

  • Susanne Ruoff: Immer wieder bestärkende Gesten.Energie: Frau Ruoff hat ihre Präsentation mit Energie vorgetragen. Ich hatte den Eindruck sie steht hinter dem was sie sagt. Das hat sie auch mit ihrer aufrechten Körperhaltung und viel Blickkontakt unterstrichen.
  • PowerPoint-Folien: Die Folien waren auf ein Minimum reduziert. Meistens ein Bild über die gesamte Leinwand mit einer Leitidee. Entsprechend viel Zeit hat sie zu jeder Folie gesprochen.
  • Diplomatisch: (a) Sie hat versucht einen Mittelweg zu beschreiben. Das verhindert starke Opposition. Es gehe ihr um ein „Sowohl als auch“. Sowohl bisherige Dienstleistungen als auch neue digitale Dienstleistungen (Beispiel: TWINT, eine mobile Zahlungslösung für Smartphones). (b) Das Postgeheimnis wird gewahrt. Das wirkt vertrauensbildend. (c) Sie will das Restmonopol bei der Briefpost behalten, würde sich aber einem gegenteiligen Entscheid des Parlaments (selbstverständlich) anpassen.

Mögliche Verbesserung / Ideen:

  • Formulierungen: Manche Sätze wurden grammatikalisch nicht zu Ende geführt. Das ist meines Erachtens in diesem Setting nicht so schlimm. Wo ich ein größeres Verbesserungspotential orte, ist, bei den Konjunktiv-Formulierungen: „Ich möchte …“ („Ech wet …“). Empfehlung: Die Konjunktive ersetzen mit dem Indikativ: „Ich will ihnen einen Einblick geben …“PowerPoint: Der Text springt aus den Textboxen.
  • PowerPoint-Folien: Einige Textfelder sind aus der Textbox gesprungen. Einerseits hat sie sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen lassen. Andererseits empfehle ich immer vorher die Folien (auf einem fremden Laptop) zu testen.
  • Schluss: „Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und ich freue mich auf ihre Fragen.“ Ist m.E. weniger stark als z.B.: „Ich wünsche mir, dass Sie uns treu bleiben. Wir werden alles daran setzen, dass das so ist und bleibt. Auch im digitalen Zeitalter.“ Damit wäre ein Appell eingebaut und der Kreis zum Thema der Präsentation geschlossen.
  • Zahlen / Daten / Fakten: Ich hätte mir gewünscht mehr Zahlen zu erfahren. Beispielsweise: Wie stark nehmen herkömmliche Geschäftsfelder ab und neue, digitale Geschäftsfelder zu? Werden die neuen Dienstleistungen bisherige Umsatzeinbrüche wettmachen?

Fazit:

Ein abwechslungsreiches Referat. Frau Ruoff hat viele rhetorische Mittel gut eingesetzt. An ein paar Punkten darf sie noch feilen. Weiter so.

Auf der Skala von 1 (zu Hause bleiben) bis 10 (Weltmeister): 7.5

Eine Idee soll haften bleiben.

Wie präsentiere ich eine Botschaft so, dass sie haften bleibt?

Eine Idee soll haften bleiben.

Eine Idee soll haften bleiben.

Viele Präsentationen sind zum Sterben langweilig. Deren Inhalte gehen durch das eine Ohr rein und durch das andere Ohr wieder raus. Dies ist bei Schülern wie bei Erwachsenen gleich. Wer wissen will, wie man eine Botschaft unvergesslich macht, sollte diesen Beitrag bis zum Schluss lesen.

Die Frage, die sich stellt, ist: Wie kann ich eine Idee präsentieren, so dass sie nicht gleich wieder vergessen geht – so dass sie haften bleibt? Oder noch besser: so dass die Zuhörer motiviert sind, etwas zu tun? Chip und Dan Heath haben hierzu das m.E. lesenswerte Buch „Made to stick. Why some ideas survive and others die.“ geschrieben.

Die Kraft der Analogie

Eine Idee aus dem Buch, die mir besonders gut gefallen hat, war die Aufgabenstellung, die sich vielen Lehrern stellt*:

Wie mache ich Algebra für meine Schüler attraktiv? Denn diese fragen immerzu: „Weshalb soll mich das interessieren? Das werde ich doch eh nie brauchen!“

Die Autoren stellen drei Antworten vor.

  • Die 1. Variante wurde an einer Lehrerkonferenz entwickelt. Verkürzt soll es da folgende Antwort gegeben haben: Algebra stellt Methoden zur Verfügung, welche es erlauben etwas Spezifisches zu verallgemeinern. Es beinhaltet Muster zu entdecken, die in einer Menge vorhanden sind, und entwickelt die Sprache, welche notwendig ist, um  darüber nachzudenken und mit anderen zu kommunizieren.
  • Die 2. Variante wurde von Antworten aus dem Internet inspiriert: Du brauchst Algebra um die Prüfung zu bestehen. Algebra dient als Basis für fortführende Kurse in Mathematik. Algebra hilft Dir im Alltag z.B. beim Kauf eines Hauses.
  • Die 3. Variante stammt von Dean Sherman, einem Mittelschullehrer. Seine Antwort war sinngemäß: „Nie. Du wirst es nie brauchen.“ Um dann eine Analogie aus dem Kraftstudio zu bringen. Dort ist es ja auch nicht so, dass jemand Gewichte hebt für den Tag an dem er von jemandem niedergeschlagen und mit einer Hantel am Boden fixiert wird. Nein, die Gewichte werden gehoben um die Muskeln zu stärken, um im Sport besser abzuschneiden, um Einkäufe zu tragen, um die Kinder in den Arm nehmen zu können ohne danach Rückenschmerzen zu verspüren. Genauso ist es mit Algebra: Algebra-Übungen sind dazu da die logische Denkfähigkeit zu verbessern, damit Du ein besserer Rechtsanwalt, Arzt, Architekt, Gefängniswärter, Vater oder Mutter wirst. Algebra ist wie mentales Muskeltraining.

Vielleicht geht es Dir wie mir: Die 1. Antwort ist zu abstrakt. Ich musste sie mehrmals lesen, bevor ich eine Chance hatte, sie zu verstehen. Obwohl ich selbst Algebra in der Schule hatte. Die 2. Antwort gefällt mir schon besser, denn sie zeigt immerhin einen Nutzen, den ich aus dem Algebra-Studium habe. Von der 3. Antwort bin ich schlichtweg begeistert. Sie ist zwar die Längste, sie ist aber auch die Antwort, welche meines Erachtens das grösste Potential hat, in Erinnerung zu bleiben und eine Handlung auszulösen.

  • Die Antwort beginnt überraschend.
  • Sie nutzt die Kraft der Analogie.
  • Sie ist bildlich.
  • Sie appelliert an höhere Bedürfnisse wie Lernen und Selbstverwirklichung.

Viele Unternehmer, Führungskräfte, Techniker, Außendienstmitarbeiter und Politiker sind oft in derselben Situation, wenn sie den Kollegen oder Kunden etwas verständlich erklären sollen. Eine Analogie kann die Lösung sein.

Rhetorik-Tipp: 3-Gelenk-Regel

Rhetorik-Tipp zur Körpersprache: Lautstärke mit der 3-Gelenk-Regel

Rhetorik-Tipp: 3-Gelenk-RegelBeim Thema Lautstärke denken die meisten nur an die Lautstärke der Stimme. Doch da gibt es noch mehr.

Stell Dir vor, Du bist in einem kleinen Sitzungszimmer mit 5 Leuten. Einer hält eine Präsentation. Er reisst seine Arme hoch zu einer Pose wie die der Statue von Christus, der Erlöser, in Rio de Janeiro. Dein Bauchgefühl sagt Dir: „Hier stimmt etwas nicht.“ Ja, genau. Wenn Du genauer wissen willst, was nicht stimmt, dann schaue Dir die Details im Video hier an:
„Körpersprache und Lautstärke“ oder „Aller guten Dinge sind drei“.

Die Umsetzung/Übung findest Du ebenfalls auf dieser Seite: „Körpersprache und Lautstärke“ oder „Aller guten Dinge sind drei“.

Wie immer: Übung macht den Meister.

Wenn Dir der Tipp gefällt, dann teile ihn doch einfach in den sozialen Medien wie Facebook, XING und Co..

Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Du den Tipp zu Herzen nimmst, wird es Deinem Publikum beim nächsten Mal leichter fallen Dir seine Aufmerksamkeit zu schenken.

Demnächst gibt es wieder eine neue Folge wie Du die Körpersprache für Präsentationen optimal einsetzen kannst. Falls Du das nicht verpassen willst und die wichtigsten Tipps und Tricks für Deine Präsentationen haben möchtest, dann schreibe Dich in unseren Trainingletter ein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Thomas Skipwith

P.S.: Weitere Tipps zu überzeugenden Präsentationen gibt es im Buch „Der Wurm muss dem Fisch schmecken„.

Analogie Fussball

Fussball als anschauliche Analogie

Analogie FussballEin meines Erachtens sehenswerter Redner ist Daniele Ganser, Friedensforscher und Historiker aus der Schweiz. Er schafft es immer wieder meine Aufmerksamkeit während fast 2 Stunden zu halten, obwohl die Inhalte schwer verdauliche Kost sind. Ich habe mich gefragt: „Wie macht er das?“ Die Erkenntnis aus dieser Analyse kann auch Deine nächste Präsentation viel einfacher verständlich machen.

Er arbeitet u.a. mit Analogien. Er vergleicht also einen Sachverhalt mit einem anderen. Den einen Sachverhalt, den wir noch nicht kennen, vergleicht er mit einem Sachverhalt, den wir bereits kennen. Und schon macht es beim Publikum „klick“. In diesem Beitrag will ich eine Analogie erwähnen, die er in seiner Vorlesung: „Regime-Change in der Ukraine?“ eingesetzt hat.

Daniele Ganser vergleicht einen Regimewechsel (regime change) mit dem Auswechseln eines Spielers beim Fußball. Jeder kennt das : Der Trainer, einer von außerhalb des Spiels, greift ins Spiel ein und hofft durch die Auswechslung, dass das Spiel anders verläuft. Natürlich, aus Sicht des Trainers, besser als vorher. Genauso ist es bei einem Regimewechsel: Jemand von außerhalb will einen der bisherigen Spieler, in diesem Fall den Regierungschef, auswechseln. Ebenfalls mit dem Ziel, dass die Resultate anders sein werden.

Analogien können natürlich für alle Themen eingesetzt werden: Technische Themen, Produktpräsentationen, Jahresabschlüsse etc.

Im folgenden YouTube-Video beginnt die Erklärung der Fussball-Analogie ab Minute 02:36 und dauert bis Minute 04:53.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wohin mit den Händen?

Rhetorik-Tipp zur Körpersprache: Wohin mit den Händen?

Wohin mit den Händen? Eine Variante.Die Körpersprache ist ein wichtiger Bestandteil jeder Form von Kommunikation. Insbesondere auch bei Präsentationen. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, eine Serie von Videos aufzunehmen mit den gröbsten Fehlern und den besten Tipps für eine bessere Körpersprache. In diesem Beitrag teile ich Tipp Nummer 5 zum Thema Körpersprache bei Präsentationen.

„Wo soll ich bloß mit meinen Händen hin?“ ist eine Frage, die ich in meinen Trainings oft höre. Es gibt natürlich mehrere Möglichkeiten. Was ich Dir NICHT empfehle, ist die Hände in die Taschen zu stecken. Das nimmt den Händen die Möglichkeit mitzureden. Ausserdem schränkt es gemäss einer Studie der Columbia University den Sprachfluss ein und führt zu mehr „Ähs“. Wenn Du sehen willst, was Du mit den Händen machen kannst, dann schaue Dir mein Video an.

Zum Video: Rhetorik-Tipp „Wohin mit den Händen?“ an. Viel Spass und Erkenntnisgewinn!

Die Umsetzung/Übung sieht so aus:

  1. Stell Dir vor Du bist in einer Sitzung und präsentierst vor Deinen Kollegen.
  2. Sprich den Satz: „Diese Aufgabe liegt noch in weiter Ferne.“ Gleichzeitig zeigst Du mit einer grossen Handbewegung nach links oben*. Auch Dein Blick geht nach links oben.
  3. Wunderbar. Du hast Deine Aussage durch Gestik unterstützt. Dabei musstest Du keinen Moment daran denken wohin Deine Hände gehen sollten.
  4. Nutze diesen Tipp für Deine nächste Präsentation.

Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Du den Tipp zu Herzen nimmst, wird es Deinem Publikum beim nächsten Mal leichter fallen Dir seine Aufmerksamkeit zu schenken.

Demnächst gibt es wieder eine neue Folge wie Du die Körpersprache für Präsentationen optimal einsetzen kannst. Falls Du das nicht verpassen willst und die wichtigsten Tipps und Tricks für Deine Präsentationen haben möchtest, dann schreibe Dich in unseren Trainingletter ein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Thomas Skipwith

Rhetorik-Tipp zur Körpersprache

Rhetorik-Tipp zur Körpersprache: Schau mir in die Augen, Kleines!

Rhetorik-Tipp zur KörperspracheHumphrey Bogart sagt im Film Casablanca zum Abschied zu Ingrid Bergmann*: „Schau  mir in die Augen, Kleines!“ Eine legendäre und berührende Szene.

Die Körpersprache ist ein wichtiger Bestandteil jeder Form von Kommunikation. Insbesondere auch bei Präsentationen. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, eine Serie von Videos aufzunehmen mit den gröbsten Fehlern und den besten Tipps für eine bessere Körpersprache. In diesem Beitrag teile ich Tipp Nummer 4 zum Thema Körpersprache bei Präsentationen.

Blickkontakt ist nicht nur für Filmstars wichtig. Jeder, der vor Publikum präsentiert, tut gut daran, mit den Zuschauern Blickkontakt zu halten. Dank Blickkontakt trete ich in einen Dialog mit dem Publikum. Auch wenn akustisch nur der Präsentierende zu hören ist. Dank dem Blick in die Augen, weiss ich als Präsentierender, wie es dem Publikum geht. Schlafen schon ein paar, hat jemand eine Frage oder beantworten die Zuschauer bereits Ihre E-Mails? Michael Rossié, ein Trainer-Kollege aus München, nennt es treffend so: „Präsentieren ist wie flirten mit ganz vielen.“ Und das geht nur mit Blickkontakt.

Wenn Du sehen willst wie das geht, dann schau Dir den Rhetorik-Tipp „Schau  mir in die Augen, Kleines!“ an. Viel Spass und Erkenntnisgewinn!

Die Umsetzung/Übung sieht so aus:

  1. Tue so, wie wenn Du vorne in einem Sitzungszimmer stehen würdest. Du stehst vorne in der Mitte. Du sprichst frei ohne PowerPoint-Präsentation.
  2. Jetzt sprichst Du die ersten 10 Sätze Deiner nächsten Präsentation. Beispiel: „Sehr geehrte Damen und Herren, gestern habe ich in den Nachrichten gehört, dass …“
  3. Achte darauf, dass Du in die Runde schaust, wie wenn dort Zuschauer sitzen würden. Schaue  nicht auf Deine Notizen, nicht auf den Boden, nicht an die Decke, nicht aus dem Fenster.
  4. Wiederhole das mehrere Mal.
  5. Wunderbar. Du wirst einen stärkeren Kontakt zu Deinem Publikum etablieren.
  6. Nutze diesen Tipp für Deine nächste Präsentation.

Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Du den Tipp zu Herzen nimmst, wird es Deinem Publikum beim nächsten Mal leichter fallen Dir seine Aufmerksamkeit zu schenken.

Demnächst gibt es wieder eine neue Folge wie Du die Körpersprache für Präsentationen optimal einsetzen kannst. Falls Du das nicht verpassen willst und die wichtigsten Tipps und Tricks für Deine Präsentationen haben möchtest, dann schreibe Dich in unserem Trainingletter ein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Thomas Skipwith

*Auf dem Bild ist nicht Ingrid Bergmann, sondern Humphrey Bogart’s Frau Lauren Bacall zu sehen. 😉

SIAF Bundesrat Alain Berset insistiert auf dem Text

Bundesrat Alain Berset: Die Schweiz braucht Mythen um das Land zusammenzuhalten.

Bundesrat Alain Berset: “Die Schweiz – Erinnerungsnation mit Zukunft”

Universität Zürich, KOH-B-10, 27. Mai 2015, 18:35 – 19:10 Uhr. Organisiert vom Schweizerischen Institut für Auslandforschung SIAF.

SIAF Bundesrat Alain Berset insistiert auf dem Text

SIAF Bundesrat Alain Berset insistiert auf dem Text

Der Saal mit 450 Plätzen war knapp zur Hälfte gefüllt. Bundesrat Alain Berset wurde trotzdem mit einem kräftigen Applaus begrüsst. Die Geschichte der Schweiz sei geprägt von den folgenden vier Punkten:

  1. Das Verhältnis zu den Nachbarn war noch nie reibungslos.
  2. Realismus, Pragmatismus und strategische Intelligenz
  3. Dem Willen zusammenzuhalten
  4. Zufall

Eine stabile politische Situation ist eher die Ausnahme als die Regel. Vielmehr ist bei einem Blick in die Geschichte die multipolare, volatile Welt der Normalfall. Deshalb müssen wir in Bewegung bleiben und Gräben immer wieder von neuem überwinden. Dies gelingt uns (auch) dank unseren Mythen wie z.B. Willhelm Tell.

Thema dieses Blog-Beitrags: “Wie war der Auftritt von Bundesrat Alain Berset aus rhetorischer Sicht?” (Eine kurze Einschätzung zur Rhetorik: 3 positive Aspekte, 3 Verbesserungspotentiale.)

Positiv sind mir aufgefallen (und noch vieles mehr):

  • Andere zitieren: Alain Berset hat sich immer wieder auf andere Personen bezogen und hat sie zitiert. Dadurch untermauert er seine Argumente geschickt.
  • Redenschreiber / Ghostwriter: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat er sich von einem Redenschreiber / Ghostwriter den Vortrag schreiben lassen. Gut. Als Bundesrat hat er keine Zeit alle Reden selbst zu schreiben. Allerdings sollte er das Manuskript vorher (nochmals) laut durchlesen. So würde er (noch) weniger über einzelne Stellen stolpern.
  • Rhetorische Mittel:  Sein Redenschreiber hat alle Register der Rhetorik gezogen. Es gab beispielsweise regelmässig humorvolle Einlagen (Beispiel: Die Unfallgefahr wächst, je länger man beim Autofahren in den Rückspiegel schaut.), Zitate, Alliterationen (Beispiel: Zoff, Zank + Zunder), Wortspiele, eine klare Struktur.
SIAF Bundesrat Alain Berset mahnt mit dem Finger

SIAF Bundesrat Alain Berset mahnt mit dem Finger

Mögliche Verbesserung / Ideen:

  • Ablesen: Alain Berset hielt eine Vor-Lesung. Er hat viel (90% oder mehr der Zeit) vom Manuskript abgelesen. Erst nach dem Vortrag, während den Fragen und Antworten, ist er mit der freien Rede zur Höchstform aufgelaufen. Vermutlich war das Ablesen dem komplexen Inhalt geschuldet.
  • Vogelperspektive: Kritische Stimmen würden sagen, erst ist zu allgemein geblieben.  Wäre es möglich gewesen, konkreter die Herausforderungen der Zukunft zu  nennen?
  • Letzter Satz: Den letzten Satz konnten weder mein Nachbar noch  ich akustisch verstehen. In diesem Fall war erst mit dem „vielen Dank“ klar, dass der Vortrag zu Ende ist. Ganz, ganz schade.

Fazit:

Ein interessantes Referat auf (zu) grosser Flughöhe. Regelmässig aufheiternde Bemerkungen, welche es mir einfach machten zuzuhören.  Lohnenswert.

Auf der Skala von 1 (zu Hause bleiben) bis 10 (Weltmeister): 7

Umgang mit schwierigen Leuten

Schweissausbruch, Zwischenrufer, Interaktion – Umgang mit schwierigen Situationen

Nervosität, Lampenfieber, AngstSchwierige Situationen gibt es immer und überall. Selbst nach jahrelanger Unternehmensberater-, Referenten- und Trainertätigkeit werde auch ich unregelmäßig mit schwierigen Situationen konfrontiert. Viele der Empfehlungen für den Umgang mit schwierigen Situationen, welche ich im Webinar bespreche, habe ich selbst erfolgreich ausprobiert und wende sie bei Bedarf an. Ausserdem werden wir uns Gedanken zum Umgang mit Nervosität machen.

Wir werden folgende Punkte besprechen:

  • Nervosität
  • Steckenbleiben
  • Redeangst
  • Umgang mit Fragen
  • Teilnehmer aktivieren
  • Schwierige Teilnehmer
  • Störungen und Unterbrechungen

Ich wünsche Dir viel Erfolg für Deine nächste Präsentation.

Thomas Skipwith

P.S.: Falls Du Deine rhetorischen Fähigkeiten mit einem Profi trainieren möchtest, dann schreibe Dich für eines meiner Rhetorik-Trainings ein.

Oder bestelle das Buch „Der Wurm muss dem Fisch schmecken. Mit Power präsentieren und rhetorisch punkten.