Vom Manuskript ablesen verboten: Eine Ausnahme

Vom Manuskript ablesen verboten: Eine Ausnahme.

Qingdao, China, Olympic Marina, Sommer 2012: Eröffnung der Segelsaison.

Vom Manuskript ablesen verboten: Eine Ausnahme

Der Blickkontakt ist eines der höchsten Gebote einer guten Präsentation. Leider fehlt er hier. (Klicken für Vollansicht)

Eines der höchsten Gebote der Rhetorik ist der Blickkontakt mit dem Publikum. Wer nun aber die Sprache nicht spricht, darf ablesen. Ja, muss sogar ablesen. Dem deutschen Redner eines der anwesenden Segelclubs sei dies aus mangelnden Chinesisch-Kenntnissen auch herzlich verziehen. Aber den Chinesen? Ich gehe davon aus, dass sie fliessend Chinesisch können. Leider haben aber auch sie fast ausnahmslos von einem A4-Zettel abgelesen. Mit und ohne kleine Verbeugung zu Beginn. Schade, denn wer das Publikum überzeugen will, muss den Kontakt zum Publikum herstellen. Am besten mit Blickkontakt. Und das geht nicht mit ablesen.

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Jacqueline Hénard: Frankreich als nächstes Griechenland?

Zürich, Universität Zürich, 2. Oktober 2012. Referat “Frankreich aktuell – politische und wirtschaftliche Herausforderungen”.  Ein Referat im Rahmen der Reihe “Brennpunkte im Weltgeschehen” des Schweizerischen Instituts für Auslandforschung SIAF.

Jacqueline Hénard - Referat "Frankreich aktuell"

Jacqueline Hénard – Referat “Frankreich aktuell” am SIAF

Jacqueline Hénard ist Journalistin und Publizistin aus Paris. Gebürtige Berlinerin. Leider hatte sie für das Publikum keine guten Nachrichten. Frankreich ist in einem schlechten Zustand. Offenbar klammern sich die Franzosen noch zu sehr an das Etikett “La Grande Nation”, obwohl das Land dramatische Probleme hat. Frau Hénard hat dies anhand von vielen Beispielen und Zahlen belegt. Beispielsweise hat das Land einen riesigen Schuldenberg von 1’800 Mrd. Schulden, was 89% des BIP entspricht. 750 Brennpunkte über das Land verteilt, häufig in den Banlieues, wo die Drogenhändler das Sagen haben. Die Arbeitslosigkeit ist so hoch, dass praktisch das einzige Einkommen in der Kriminalität und beim Staat liegt.

Interessanterweise herrscht ein grosser Sozialneid. Die Massen mögen nicht arbeiten. Die anderen sollen zahlen. Als nach der Ankündigung der Steuererhöhung auf 75% ein Reicher das Land Richtung Luxemburg verliess, war die Schlagzeile einer Zeitung: “Hau ab, Du reiches Schwein.” Ein Schuss ins eigene Bein.

Auf die Frage was es denn Positives über Frankreich zu berichten gebe, war die Antwort sinngemäss: Wenig bis nichts.

Diplomatisch ausgedrückt: Frankreich sei weder das Paradies noch die Hölle, aber auf dem Weg ins Fegefeuer der Globalisierung.

Jacqueline Hénard: Gespräch mit dem Moderator

Jacqueline Hénard: Gespräch mit dem Moderator

Vom rhetorischen Standpunkt aus gesehen, war das Referat wegen der flüssigen Sprache, der vielfältigen Wortwahl und den konkreten Details attraktiv zum Zuhören.

Was hätte Frau Hénard anders machen können? Ich hätte mir mehr Engagement, sichtbar in der Körpersprache, gewünscht. Meist waren die Arme leider verschränkt. Ausserdem wurde das Publikum nicht mit Blickkontakt verwöhnt, sowohl beim Referat selber, wie auch danach bei der Beantwortung der Fragen. Letztlich war beim Schlusssatz dem Publikum nicht klar, dass das der Schlusssatz war. Sie musste nachdoppeln mit “Und damit stehe ich ihnen für Fragen zur Verfügung.”

Insgesamt ein lohnender Vortrag, der leider ein sehr düsteres Bild von Frankreich gezeichnet hat. Die These hat Bestand: Frankreich wird das nächste Griechenland.

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Thomas Skipwith auf dem Moderationsstuhl von Kurt Aeschbacher

Kurt Aeschbacher: Erst das Publikum aufwärmen, dann die Show.

Zürich, LABOR-BAR, 13. Juni 2012. Aufnahme der Sendung Aeschbacher vom 14. Juni 2012 für das Schweizer Radio und Fernsehen SRF.

Thomas Skipwith auf dem Moderationsstuhl von Kurt Aeschbacher

Vor der Sendung: Der Moderatorenstuhl will ausprobiert sein.

Kurt Aeschbacher ist seit 30 Jahren im Fernsehgeschäft. Seit Jahren produziert er die Talkshow “Aeschbacher”. Wer so lange erfolgreich unterwegs ist, macht etwas richtig. Von ihm kann meines Erachtens jeder etwas lernen. Nicht nur fürs Fernsehen, sondern für Präsentationen vor Publikum ganz allgemein.

Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass er sich intensiv ums Publikum gekümmert hat. Erst hat sein Assistent Vince mit dem Publikum im Studio auf humorvolle Weise die Logistik geklärt. So unter dem Motto: “Bitte keine Angst vor den Kameras” und “Kaugummis raus.” Dann hat Kurt Aeschbacher während rund 40 Minuten das Publikum aufgewärmt. Was sollen wir tun und  lassen. Bauch rein, Brust raus. Klatschen. Vorallem wenn er reinkommt. Handtaschen unter den Stuhl, sonst sieht es aus, als wolle die Dame bereits wieder gehen. Wenigstens so dreinschauen, als würde die Sendung einem gefallen. Sonst wird sein Honorar gekürzt. Ein bisschen Geschichte zur Labor-Bar. Dann die Talk-Show-Gäste vorstellen.

Das Warmup nur mit dem Studiopublikum erfüllt zwei Funktionen: Das Studiopublikum kommt auf Touren und Kurt Aeschbacher ebenfalls.

Dann: Punkt 20:00 Uhr ging’s los: Kamera, Licht, und Action.

Zusammenfassung:

Wer sehen will wie ein Profi eine Fernsehsendung produziert, sollte als Publikum bei Aeschbacher von Kurt Aeschbacher reinsitzen. Und viele Aspekte für seine Präsentationen übernehmen: z.B. das Publikum aufwärmen.

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Bewerbungsgespräch

Was haben eine Bewerbung und eine Präsentation gemeinsam? Das Publikum.

Teil 5 der Serie: Wie bewerbe ich mich richtig?

Henry Ford soll einmal gesagt haben: “Unsere Autos können Sie in jeder Farbe bekommen, solange diese Farbe schwarz ist.” Damals wurden offenbar alle Kunden über denselben Leisten geschlagen. Heutzutage ist das in den meisten Branchen unvorstellbar.

Aber genauso geht es vielen Arbeitgebern. Der potentielle Arbeitgeber A erhält genau denselben Begleitbrief und denselben Lebenslauf wie der potentielle Arbeitgeber B. Viele Bewerber schicken jedem Arbeitgeber die genau gleiche Bewerbung. Jede Bewerbung gleicht sich wie ein Ei dem anderen.

Wo liegt das Problem? “One size fits all” – eine Einheitsgrösse – funktioniert in den meisten Fällen nicht. Die Firma fühlt sich nicht angesprochen. Ein Serienbrief wird meistens als solcher erkannt.

Sowohl die Firma wie auch der Bewerber haben spezielle Eigenschaften. Es lohnt sich zu überlegen, welche Eigenschaften besonders hervorgehoben werden können und sollen. Im Extremfall bedeutet das, dass jeder Firma ein anderes Bewerbungsschreiben geschickt werden sollte.

Bei einer Präsentation ist es genauso. Damit eine Präsentation gut ankommt, muss sie publikumsgerecht sein.Das heisst nichts anderes, als dass jede Präsentation ein bisschen anders sein wird. Es macht einen Unterschied, ob ich vor einer Gruppe von Bankangestellten präsentiere oder vor einer Gruppe von CEOs aus der Pharmaindustrie. Auch wenn (fast) derselbe Inhalt vermittelt wird.

Wie heisst es so schön in der IT-Industrie? “Wir führen eine Standard-Software ein.” Was aber nichts anderes bedeutet, als dass die Software monatelange für das Unternehmen konfiguriert (sprich: angepasst) werden muss.

Konklusion: Es gibt weder bei Bewerbungen, noch bei Präsentationen, noch in der Software-Industrie eine Einheitsgrösse. Alles muss auf das Publikum angepasst werden. Dann sitzt der Schuh. Und ich kriege den Job.

Ich wünsche den Bewerbern viel Erfolg bei der nächsten Bewerbung.

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Christine Lagarde at the University of Zurich, Switzerland

Christine Lagarde: Hope dies last

Shared Prosperity in a Globalized World

University of Zurich, Auditorium, KOH-B-10, May 7, 2012

Banner of the opposing studentsRarely does a speaker commend such attention. Christine Lagarde, the managing director of the International Monetary Fund, provoked a demonstration in front of the University of Zurich: Students opposed to the policies of the International Monetary Fund IMF had their transparencies with them (see picture above). The campus therefore abounded with security personnel. But there were also several hundred people who had come to listen to Mrs. Lagarde share her views of how to manage the currently difficult situation of world finances. There were so many that the speech had to be broadcasted into several other lecture rooms.

To have a better future for all, she argued, there must be growth in the short, medium and long term. Each country should implement a customized number of policies including the areas of banking, housing, taxes, product and labor markets. In addition the entire world economy should be rebalanced and secured with a financial safety net. She insisted that growth and austerity are not mutually exclusive, but can work together.

What about Mrs. Lagarde’s presentation skills? She has many strengths (+) and a few areas for improvement (-).

+ Alliteration / play of words: “Share the gains in good times; share the pains in bad times.”

Christine Lagarde at the University of Zurich, Switzerland

Christine Lagarde at the University of Zurich, Switzerland

+ Use of “we” made the audience feel as one with her, e.g.: “We dare not fail. We are all together in this. Let’s make no mistake – it’s easier said than done.”

+ Eye contact: She had her material down cold. Therefore she could at anytime look into and connect with the audience.

– structure: On the one hand very structured, but then so many subpoints, that she lost me.

– Too few anecdotes: I wish she had packaged her key message “growth and stability are not mutually exclusive” into a memorable anecdote or picture.

– Call for action: At the end of her speech she could/should have had a call for action.

Christine Lagarde's presentation skills on the Skipwith RadarDid what she said convince me? Not entirely. For me it was too general and too high level. As Christine Lagarde said: “The proof of the pudding lies in the eating.” Hope dies last.

All in all she made a very confident, eloquent and elegant impression on me.

How did Mrs. Lagarde fare on the Skipwith Radar, a measure for presentation skills?

Listen to the speech at www.siaf.ch.

Interested in public speaking and presentation skills? Check www.thomas-skipwith.com for presentation training and presentation coaching.

Dr. Peter Wuffli: Referat "Unternehmerische Philanthropie"

Dr. Peter Wuffli: Vom Saulus zum Paulus?

Zürich, Zunfthaus zum Rüden, 26.04.2012. Referat „Unternehmerische Philanthropie“.

Dr. Peter Wuffli: Referat "Unternehmerische Philanthropie"

Dr. Peter Wuffli: Referat “Unternehmerische Philanthropie”

Peter Wuffli hat an der Uni St. Gallen HSG studiert, ist dann bei McKinsey “gestählt” worden, um dann Karriere als Banker zu machen. U.a. war er von 2001 bis 2007 der Konzernchef der UBS. Noch vor den Krisen, wie er zu betonen wusste.

Hat er sich vom Saulus zum Paulus gewandelt? Seit seinem Rücktritt bei der UBS widmet er sich der Stiftung Elea Foundation for Ethics in Globalization. Der Fokus der Stiftung, welche er und seine Frau mit CHF 20 Mio. dotiert haben, liegt auf Projekten in der Dritten Welt. Dort wo die Leute weniger als USD 2.- pro Tag zur Verfügung haben. Die Stiftung bezweckt den Armen einen Zugang zu den Globalisierungschancen zu geben. Dies hat er mit ein paar Beispielen illustriert.

Was das Herz der meisten Betriebswirtschaftler vermutlich höher schlagen liess, ist/war das Elea Impact Measurement Model. In dem Modell geht es um die Messung des Erfolgs eines Wohltätigkeitsprojekts. (Auf Englisch: How much bang for the buck do I get?). Ein Projekt soll möglichst vielen Personen zu Gute kommen. Aber nicht um jeden Preis. Es wird das Projekt ausgewählt und unterstützt, welches wirtschaftlich und unternehmerisch am besten abschneidet. Das, welches am meisten “Elea-Points” kriegt. Man könnte deshalb auch von Wohltätigkeit mit Erfolgskontrolle sprechen.

Manche mögen es nicht so recht glauben, dass Peter Wuffli vom knallharten Business-Man in die Wohltätigkeitsbranche gewechselt hat. Zählt aber nicht viel mehr das Resultat? Und tut dem Wohltätigkeitsbereich eine Messgrösse wie das Elea Impact Measurement Model nicht gut?

Peter Wuffli: Kommt für "Fragen und Antworten" vors Rednerpult.Er sagte: “Wer Freiheit hat, sollte Zeit für andere einsetzen.” Lob dem, der es tut.

Wer das Buch “Liberale Ethik: Orientierungsversuch im Zeitalter der Globalisierung” von Peter Wuffli lesen möchte, findet es auf www.amazon.de.

Neben den genannten inhaltlichen Aspekten nimmt Präsentations-Coach Thomas Skipwith  den Referenten auf den rhetorischen Prüfstand. Ihm sind die folgenden Punkte positiv aufgefallen:

+ Bezug zum Ort: Er hat gleich zu Beginn einen witzigen Bezug zum Ort der Veranstaltung gemacht. “Obwohl ich im Zunfthaus zum Rüden geheiratet habe und dies die 273. Veranstaltung des HSG Alumni Lunch Club ist, hatte ich noch nie von diesem Club gehört.”

+ Einfache Struktur: Die Präsentation war in drei Teile geteilt.

Finger-Nibbeln

Finger-Nibbeln

+ Direkte Rede: Der Einsatz der direkten Rede macht die Präsentation lebendiger. Ein Freund von Peter Wuffli soll gesagt haben: “Du besch aber jetzt ned öppe en Lingge worde?!”

– Zu viele “Ähs”: Die Rede dauerte 38 Minuten. Während dieser Zeit sagte er 187 Mal “Äh”.

– Zu wenige Bilder: Die Rede war von fernen Ländern. Ich habe mir einprägsame, ausdrucksstarke Bilder gewünscht.

– Zu stark am Finger nibbeln: Finger-Nibbeln hat Potenzial zum Ablenken. Würde ich unterlassen.

Insgesamt eine ordentliche Rede.

Auf der Skala von 1 (zu Hause bleiben) bis 10 (Weltmeister): 6.5

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Laurence von Arabien

Arnold Hottinger: Das Ende vom Lied ist in Arabien noch nicht gespielt

Wer mehrere Jahrzehnte an einem Thema und einer Weltgegend dran geblieben ist, hat etwas zu erzählen. So auch Arnold Hottinger. Der ehemalige Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung in Beirut hat vor 60 Mitgliedern des HSG Alumni Zentralschweiz in Zug einen Vortrag zum Thema “politische und gesellschaftliche Umwälzungen in Arabien” gehalten. Dabei hat er spannend aus dem Nähkästchen erzählt. Eine wichtige Einsicht: Die Länder in Arabien werden erst zur Ruhe kommen, wenn nicht mehr politische und religiöse Auseinandersetzungen die Debatte dominieren, sondern wenn sich die Regierung und diejenigen an der Macht um die Wirtschaft kümmern. Ohne Jobs wird es keinen Frieden geben. Wer den (vorläufigen) Machtkampf in den jeweiligen Ländern gewinnen will, muss die Armee hinter sich wissen. Das Ende vom Lied ist in Arabien also noch (lange) nicht gespielt.

Welche Aspekte haben mir aus rhetorischer Sichtweise gut gefallen?

  • Arnold Hottinger kann Zahlen, Daten und Fakten zum besten geben, so dass einem Normalbürger der Mund offen stehen bleibt. Alles ohne Notizen.
  • Der Inhalt hat voll überzeugt. Wer viel Erfahrung auf seinem Gebiet hat, kommt glaubwürdig rüber.
  • Die Stimme war klar und kräftig.
  • Ab und zu hat er einen zynischen Witz eingestreut: “Da laufen dann 400’000 Stammesangehörige mit einer Kalaschnikow in der Wüste rum.” Und hat herzlich darüber gelacht.

Was wünsche ich mir anders?

  • Trotz der kräftigen Stimme wäre der Einsatz eines Mikrofons für die hinteren Ränge eine Erleichterung gewesen.
  • Herr Hottinger hat das Referat im Sitzen gehalten. Vermutlich ist das seiner körperlichen Verfassung geschuldet. Trotzdem ist es schwierig für die hinteren Reihen bei dieser Konstellation zu folgen. Ideen: (1) Ein kleines Podium auf dem dann der Stuhl steht. (2) Zwischendurch mal aufstehen.
  • Die Arme waren des öfteren vor dem Körper verschränkt. Schade. Ich habe mir mehr offene Gestik gewünscht.
  • Mir hat gefehlt, dass er das Publikum direkt angesprochen hat. Keine Erwähnung des Veranstalters, der Teilnehmer oder des Ortes des Vortrags.

Arnold Hottinger ist meines Erachtens ein Redner der alten Schule. Er hat mich vom Vortragsstil stark an Hans-Dietrich Genscher (ehemaliger deutscher Aussenminister) erinnert: Fokus auf dem Inhalt, kein Firlefanz. Er kann inhaltlich so aus dem Vollen schöpfen, dass ihm viele nur schon deswegen mit Bewunderung zuhören.

Zusammenfassung:

Wer so viel wie Arnold Hottinger weiss und zu erzählen hat, der brilliert mit dem Inhalt. Alle anderen arbeiten weiterhin auch an der Form.

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Schreck Keine Frage

Oh Schreck, keiner stellt eine Frage …

… oder besser zum Glück?

Die Situation haben vermutlich schon die meisten von uns erlebt. Die Präsentation ist zu Ende. Der Redner beendet seine Präsentation mit: “Gibt es noch Fragen?” Kurzer Blick in die Runde. Keine Reaktion. Der Redner fährt nach einer Sekunde fort: “Na, dann machen wir weiter mit dem nächsten Redner.” Oder: “Na, dann gehen wir zum Apéro über.”

Die einen Redner sind enttäuscht, dass keine Fragen aus dem Publikum gestellt werden. Sie denken das Publikum sei desinteressiert oder der eigene Vortrag sei langweilig gewesen. Die anderen Redner sind froh, dass keine Fragen kommen, denn sie haben Angst, dass sie die Antworten nicht kennen. Und damit schlecht aussehen würden.

Es kann viele Gründe geben, weshalb das Publikum keine Fragen stellt. Ein Grund, der aber am häufigsten vergessen geht, ist folgender: Das Publikum hatte nicht genügend Zeit, eine Frage zu formulieren. Sprich: von Empfang (zuhören) auf Sendung (Frage stellen) umzuschalten. Meine Erfahrung zeigt, dass ein Redner gut daran tut, bis zu 7 Sekunden zu warten, bis er die Möglichkeit abbricht, eine Frage stellen zu können. 7 Sekunden schweigen. Das sind gefühlte 2 Stunden. Das muss ein Redner erst mal aushalten. Viele im Publikum sind aber froh um diese Bedenkzeit.

Wer also Fragen aus dem Publikum haben möchte, sollte sich in Geduld üben. Wer keine Fragen möchte, sollte das Angebot gar nicht erst machen. Dann ist es immer noch besser zu sagen: “An dieser Stelle haben wir leider keine Zeit für Fragen. Lassen Sie uns gleich zum Apéro übergehen.”

Prost!

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Das kleine Buch der Stegreifrede

Das kleine Buch der Stegreifrede – Unvorbereitet reden ohne Qual

Dies ist die 1. Auflage. In der Zwischenzeit ist die 2. Auflage erschienen.

Das kleine Buch der Stegreifrede

Das kleine Buch der Stegreifrede

Wenn Sie sich schon immer gewünscht haben, ohne Vorbereitung eine Stegreifrede halten zu können, die Hand und Fuss hat, dann ist dieses kleine Buch genau das Richtige für Sie. Schon Tausende Workshop-Teilnehmer des Autors haben die Techniken in diesem Buch mit Erfolg angewendet. Auch Sie können lernen eine Stegreifrede aus dem Ärmel zu schütteln.Wenn Sie plötzlich aufgerufen werden und nicht wissen was sagen, dann kann das schon ganz schön peinlich sein.

Manche stehen dann stammelnd, schweissgebadet oder hochrot vor Ihrem Publikum. Das muss nicht sein. In diesem kleinen Buch steht, wie’s geht. Thomas Skipwith ist mehrfacher Schweizer- und Europameister im Stegreifreden. Er wendet die Tipps und Tricks in diesem Buch regelmässig selbst mit Erfolg an. Er ist seit 20 Jahren Experte und Speaker für Rhetorik und Präsentationstechnik.

Das kleine Buch der Stegreifrede – Unvorbereitet reden ohne Qual
Taschenbuch, 48 Seiten
Autor: Thomas Skipwith
DESCUBRIS Verlag; 1. Auflage, Dezember 2011

Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3-9523928-0-5
Grösse: A6

Dies ist die 1. Auflage. In der Zwischenzeit ist die 2. Auflage erschienen.
Prof. Dr. Niall Ferguson at the University of Zurich

Niall Ferguson: A rhetorical analysis of a rhetorical masterpiece

Can Europe collapse? And might America be next?

University of Zurich, Auditorium, KOL-G-201, Jan. 30, 2012

Prof. Dr. Niall Ferguson at the University of Zurich

Prof. Dr. Niall Ferguson at the University of Zurich

Prof. Dr. Niall Ferguson, Professor of History at Harvard University and Oxford University

In my humble opinion, Niall Ferguson is a master of public speaking. Or so he was at his lecture in Jan. 30, 2012 at the Swiss Institute of International Studies. He did practically everything a good speaker and orator should do. His material, delivery and setting were perfect. Rarely do we hear someone in Switzerland that speaks as well as he does.

First of all, he spoke almost without notes. Only barely did he peek at them, only every two minutes, or so it seemed. I particularly enjoyed seeing someone who owned his content. It came right from the heart. No searching for words or thoughts. All smooth and continuous just like the water flow from a water fountain. Some would say he spoke so well in spite of not using PowerPoint. I say he spoke so well because he DIDN’T use PowerPoint.

He spoke in an auditorium where Winston Churchill spoke in 1946. Churchill then said “Let Europe arise.” Ferguson referred not only to that sentence (unfortunately Europe seems to go the other way), but also referred several times to Churchill with quotes and analogies.

Ferguson started his speech in fluent German. Then switched to English. Obviously I was impressed that a Scotsman would speak, forgive my ignorance, any foreign languages at all. Also forgive me due to my American heritage when I say he spoke with a bearable accent, albeit somewhat British. Clearly, slowly, with pauses. He must be a university professor – but a good one. Jokes aside, he articulated like Demosthenes after practicing with the marbles, his use of words was varied, his analogies to the point, Ferguson even used voice variation when he imitated Churchill’s voice.

His opening  words were closely followed by a joke. As is customary and almost a must in the Anglo-Saxon world. And recommended for other countries and languages too. Just as speech coach Darren La Croix says, or words to that effect: “Just after the laughter is the best moment to spoon feed your audience with your message.”

Ferguson also expertly connected to recent events, i.e. the World Economic Forum WEF in Davos. An event that was fresh in the minds of most of the audience members.

Expertly, Niall Ferguson used the analogy of killer apps to explain what made Europe such a power house for 500 years. The killer apps were (1) the principle of competition, (2) the scientific revolution, (3) the rule of law, (4) medicine, (5) the consumer society, (6) the work ethic. He claims that while Asia in particular is implementing these killer apps (they downloaded them), Europe and the West is in the process of deleting them.

“What is one of the main reasons why (also) the US is on a downslide? Because they used to have the rule of law. Now they have the rule of lawyers.”

Prof. Ferguson was also master of the Q&A session. He even managed to incorporate the sound of the siren of a passing police car into the answer of one of the questions.

No need for a Skipwith radar chart. He gets 10/10.

If he has a fan club: He can count me in.

Listen to the speech at www.siaf.ch.

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