Gute Ideen für ein Handout
In diesem Beitrag geht es um gute Ideen für ein Handout, welches nicht einfach im Rundordner (lies: Abfalleimer oder Shredder) landet. Mit einem guten Handout kannst Du die Wirkung Deiner Präsentationen steigern, dem Publikum einen Mehrwert liefern und besser in Erinnerung bleiben.
Gute Ideen für ein Handout sehen so aus:
- Es liefert einen Mehrwert.
- Der Inhalt ist so gehalten, dass der Empfänger es aufbewahren will.
- Es enthält Deine Kontaktdaten.
- Es ist visuell (und haptisch) attraktiv.
- Du nutzt es für eine Interaktion mit dem Publikum.
Erst mal wie es nicht sein soll.
Schlechte Handouts
Eine schlechte Idee ist es einfach die Folien in der Notizenansicht von PowerPoint auszudrucken. Das heisst, drucke bitte nicht einfach 9 Folien auf eine A4-Seite. Fast so schlimm finde ich es, wenn du drei Folien mit leeren Linien auf deren rechter Seite ausdruckst. Dies ist deshalb schlecht, weil der Text auf den Folien entweder unlesbar klein wird oder – falls Du Dich vorwiegend auf Bilder beschränkt hast – die Bilder schon nach wenigen Stunden nichts mehr bedeuten. Die meisten dieser Handouts finden innert kürzester Zeit den Weg in den Abfall. Schade, denn das muss nicht sein.
Hochwertige Handouts
Handouts sind dann hochwertig, wenn sie für das Publikum relevant sind. Dies bedeutet, dass die Hauptbotschaft dieselbe ist wie diejenige der Präsentation. Ausserdem macht es das Handout dem Leser leicht sich an die Inhalte zu erinnern. Es ist eine gute Zusammenfassung und Erinnerung an die Präsentation. Ein Handout darf und soll manchmal auch einen Appell enthalten. Wenn der Appell während der Präsentation verhallt, besteht mit Handout die Chance, dass der Zuhörer dem Appell doch noch folgt.
Ein Handout kann so gestaltet sein, dass es den Zuhörern erlaubt, sich während der Präsentation Notizen zu machen. Auf diese Weise können Sie Dir am Schluss Fragen stellen ohne Dich andauernd zu unterbrechen.
Ich habe auch schon Handouts gesehen, die nur eine Seite umfasst haben. Diese eine Seite kannst Du auf dickeres Papier drucken und gegebenenfalls laminieren. Dank dieser speziellen Haptik wirst Du die Haltbarkeitsdauer des Handouts wesentlich steigern. Selber habe ich schon eine MindMap meines Vortrags auf einer Seite abgegeben und ein anderes Mal als Spick mit den 10 wichtigsten Punkten.
Zusätzliche Informationen
Handouts eigenen sich auch gut um zusätzliche Informationen abzugeben. Es kommt immer darauf an, welchen Zweck ich mit dem Handout verfolge. Das bedeutet, dass der Empfänger des Handouts weitere Details findet oder erfährt wie er zu weiteren Informationen kommt. Auch Quellenangaben können in bestimmten Fällen nützlich sein.
Anstatt während der Präsentation auf alle möglichen Produkte und Dienstleistungen der eigenen Firma aufmerksam zu machen, ist das Handout der ideale Ort genau das zu tun. Ein bisschen Werbung in eigener Sache kann nicht schaden. Ausserdem könntest Du einen Rabatt ausschliesslich für die Teilnehmenden anbieten.
Physische oder digitale Umsetzung
Das Handout muss Lust machen, es anzuschauen. Der Empfänger muss es nur schon wegen dessen attraktivem Äusserem haben wollen. Halte es im gleichen Design wie die Präsentationsfolien. Überlege darüber hinaus, ob das Handout beispielsweise als Prospekt, Objekt oder auf farbigem, dickeren Papier daherkommen soll. Hier ist das Logo viel besser aufgehoben als auf jeder Präsentationsfolie. Wähle bewusst attraktives Papier, eine lesbare Schriftgrösse und Schriftart, bunte Bilder, aussagekräftige Graphiken und Farbe.
Falls Du das Handout digital erstellst, gehen natürlich die Vorteiler der Haptik verloren. Dafür ist es änderungs- und umweltfreundlicher.
Logistik
Ich könnte das Handout am Anfang meiner Präsentation verteilen, doch das führt oft dazu, dass es gleich schon gelesen wird und deshalb zu Ablenkung führt. Ich ziehe es darum vor, das Handout erst am Schluss zu verteilen oder dann, wenn es in den Fluss der Präsentation passt. Letzteres ist auch eine gute Gelegenheit für eine Interaktion mit dem Publikum.
Überlege Dir auch wie das Handout unters Volk kommt. Es macht nämlich einen Unterschied für die Logistik, ob Du an einer Geschäftsleitungssitzung mit 8 Personen oder an einer Konferenz mit 500 Teilnehmern präsentierst.
Download-Link
Statt das Handout auf Papier zu drucken und damit vielfach unnötigerweise Bäume zu fällen, kannst Du das Handout auch zum Download anbieten. Damit das passiert, würde ich immer einen kleinen Bonus einbauen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Publikum das Handout auch tatsächlich runter lädt und Du und Deine Botschaft länger im Gedächtnis bleiben. Speaker-Kollege Daniel Enz sammelt am Schluss seiner Referate jeweils die Visitenkarten von denjenigen, die das Handout wollen. Meines Erachtens ist das eine gute Idee um danach mit diesen Personen im Kontakt zu bleiben.
Video-Zusammenfassung
Einmal anders: Dreh ein Video und fasse darin nochmals die wichtigsten Punkte zusammen.
Kontaktinfo
Vergiss nicht Deine Kontaktinformationen hinzuzufügen. Diese sollten mindestens Deinen Namen, Deine Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Website und die sozialen Medien enthalten auf denen Du aktiv bist. Ich empfehle Dir auch Dein Foto einzufügen – das steigert das Erinnerungsvermögen der Zuhörer ungemein.
Hausaufgaben
Wenn du das nächste Mal ein Handout von einem Redner erhältst, überlege Dir was Dich anzieht und was nicht. Überlege auch in welchem Kontext diese Präsentation steht. Nimm dann die guten Ideen und verwirf die Schlechten.
Weitere Tipps
Weitere Tipps zum Thema Handout findest Du im Buch «Der Wurm muss dem Fisch schmecken. Mit Power präsentieren und rhetorisch punkten» auf der Seite 125ff.
Wenn Du Dich an diese Tipps hältst, wirst Du mehr aus Deinen Präsentationen herausholen. Ich wünsche Dir viel Erfolg.
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