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Dr. Peter Wuffli: Referat "Unternehmerische Philanthropie"

Dr. Peter Wuffli: Vom Saulus zum Paulus?

Zürich, Zunfthaus zum Rüden, 26.04.2012. Referat „Unternehmerische Philanthropie“.

Dr. Peter Wuffli: Referat "Unternehmerische Philanthropie"

Dr. Peter Wuffli: Referat „Unternehmerische Philanthropie“

Peter Wuffli hat an der Uni St. Gallen HSG studiert, ist dann bei McKinsey „gestählt“ worden, um dann Karriere als Banker zu machen. U.a. war er von 2001 bis 2007 der Konzernchef der UBS. Noch vor den Krisen, wie er zu betonen wusste.

Hat er sich vom Saulus zum Paulus gewandelt? Seit seinem Rücktritt bei der UBS widmet er sich der Stiftung Elea Foundation for Ethics in Globalization. Der Fokus der Stiftung, welche er und seine Frau mit CHF 20 Mio. dotiert haben, liegt auf Projekten in der Dritten Welt. Dort wo die Leute weniger als USD 2.- pro Tag zur Verfügung haben. Die Stiftung bezweckt den Armen einen Zugang zu den Globalisierungschancen zu geben. Dies hat er mit ein paar Beispielen illustriert.

Was das Herz der meisten Betriebswirtschaftler vermutlich höher schlagen liess, ist/war das Elea Impact Measurement Model. In dem Modell geht es um die Messung des Erfolgs eines Wohltätigkeitsprojekts. (Auf Englisch: How much bang for the buck do I get?). Ein Projekt soll möglichst vielen Personen zu Gute kommen. Aber nicht um jeden Preis. Es wird das Projekt ausgewählt und unterstützt, welches wirtschaftlich und unternehmerisch am besten abschneidet. Das, welches am meisten „Elea-Points“ kriegt. Man könnte deshalb auch von Wohltätigkeit mit Erfolgskontrolle sprechen.

Manche mögen es nicht so recht glauben, dass Peter Wuffli vom knallharten Business-Man in die Wohltätigkeitsbranche gewechselt hat. Zählt aber nicht viel mehr das Resultat? Und tut dem Wohltätigkeitsbereich eine Messgrösse wie das Elea Impact Measurement Model nicht gut?

Peter Wuffli: Kommt für "Fragen und Antworten" vors Rednerpult.Er sagte: „Wer Freiheit hat, sollte Zeit für andere einsetzen.“ Lob dem, der es tut.

Wer das Buch „Liberale Ethik: Orientierungsversuch im Zeitalter der Globalisierung“ von Peter Wuffli lesen möchte, findet es auf www.amazon.de.

Neben den genannten inhaltlichen Aspekten nimmt Präsentations-Coach Thomas Skipwith  den Referenten auf den rhetorischen Prüfstand. Ihm sind die folgenden Punkte positiv aufgefallen:

+ Bezug zum Ort: Er hat gleich zu Beginn einen witzigen Bezug zum Ort der Veranstaltung gemacht. „Obwohl ich im Zunfthaus zum Rüden geheiratet habe und dies die 273. Veranstaltung des HSG Alumni Lunch Club ist, hatte ich noch nie von diesem Club gehört.“

+ Einfache Struktur: Die Präsentation war in drei Teile geteilt.

Finger-Nibbeln

Finger-Nibbeln

+ Direkte Rede: Der Einsatz der direkten Rede macht die Präsentation lebendiger. Ein Freund von Peter Wuffli soll gesagt haben: „Du besch aber jetzt ned öppe en Lingge worde?!“

– Zu viele „Ähs“: Die Rede dauerte 38 Minuten. Während dieser Zeit sagte er 187 Mal „Äh“.

– Zu wenige Bilder: Die Rede war von fernen Ländern. Ich habe mir einprägsame, ausdrucksstarke Bilder gewünscht.

– Zu stark am Finger nibbeln: Finger-Nibbeln hat Potenzial zum Ablenken. Würde ich unterlassen.

Insgesamt eine ordentliche Rede.

Auf der Skala von 1 (zu Hause bleiben) bis 10 (Weltmeister): 6.5

P.S.: Wer mehr Tipps und Tricks für seine Präsentationen sucht, findet sie z.B. im Buch “Die packende betriebsinterne Präsentation” von Thomas Skipwith. Bestellen bei www.thomas-skipwith.com oder www.amazon.de.

Das Aussehen macht einen Unterschied.

Was haben eine Bewerbung und eine Präsentation gemeinsam? Das Aussehen.

Teil 4 der Serie: Wie bewerbe ich mich richtig?

Im Idealfall passt eine Bewerbung auf eine A4-Seite. Im Maximum auf zwei A4-Seiten. Mehr wird üblicherweise nicht gelesen. Dies zwingt im Normalfall dazu, den Lebenslauf zu kürzen. Z.B. kann die Primarschule getrost weggelassen werden. (Da war ohnehin jeder. Es sein denn, Sie bewerben sich für eine Stelle als Primarschullehrer.)

Die Darstellung soll übersichtlich und einfach lesbar sein. Die Aufzählungszeichen auf derselben Höhe, die Überschriften in derselben Schriftart, einheitliche Binde- und/oder Gedankenstriche etc..

Bei einer Präsentation ist es genauso. Ich muss den Inhalt ebenfalls kürzen. Und so rüberbringen, dass er und ich gut aussehen. Beispielsweise macht es einen Unterschied, was ich anziehe. Ganz unter dem Motto: „Kleider machen Leute“. Oder ich kann es mit einem Rendez-vous vergleichen. Er oder sie wird sich so gut wie möglich rausputzen. Auch die Präsentations-Folien müssen übersichlich und einfach lesbar sein. Weniger ist meistens mehr. Wenige Worte, wenige Folien.

Wer und was attraktiv aussieht, hat normalerweise bessere Chancen. Warum diese Erkenntnis nicht einsetzen?

Ich wünsche den Bewerbern viel Erfolg bei der nächsten Bewerbung.

P.S.: Wie sich ein Redner gut präsentiert, erklären wir Ihnen in unseren Rhetorik-Workshops und Rhetorikkursen. www.thomas-skipwith.com.

Keine Fehler Machen

Was haben eine Bewerbung und eine Präsentation gemeinsam? Sie dürfen keine Rechtschreibfehler enthalten.

Teil 3 der Serie: Wie bewerbe ich mich richtig?

In nur einer Woche hatte ich es mit 3 Bewerbern zu tun. Interessanterweise machten Sie alle zwei vermeidbare Fehler. (1) Alle hatten die Bewerbung bereits abgeschickt, bevor sie jemanden darum gebeten hatten, die Bewerbung durchzusehen. (2) Es gab mehrere Rechtschreibfehler.  Auf einem der Lebensläufe gab es sogar sechs (!) Fehler.

Ein potentieller Arbeitgeber verzieht bei Fehlern das Gesicht.

Was geht mir durch den Kopf, wenn ich eine fehlerhafte Bewerbung sehe? Der Bewerber oder die Bewerberin nimmt es nicht so genau. Wenn sie schon bei einem so wichtigen Dokument wie der Bewerbung Fehler macht, wie arbeitet sie dann im Alltag?! Ich bin überzeugt, dass viele Arbeitgeber genauso denken.

Mit dem Bewerbungsschreiben versucht sich ein Bewerber ins beste Licht zu rücken. Ein Bewerbungsschreiben ist wie eine schriftliche Präsentation seiner selbst.

Ähnlich ist es bei einer Live-Präsentation. Bei einer Live-Präsentation spielt es auch eine Rolle, ob es auf der Folie Rechtschreibfehler hat oder nicht. Fehler zehren an der Glaubwürdigkeit. Also auch hier: Vorher soll jemand die Folien durchsehen.

Mit anderen Worten: (1) Es lohnt sich jemanden zu bitten die Bewerbung zu lesen, bevor ich sie verschicke. (2) Je weniger Rechtschreibfehler, desto besser. Ziel: Null Fehler.

Bonus-Tipp: Bevor ich die Bewerbung verschicke, lasse ich sie zwei Tage in einer Schublade ruhen. Danach sehe ich sie mit neuen Augen. Und sehe die meisten Fehler und möglichen Verbesserungen von selbst. Genau dasselbe gilt für Präsentationen!

Ich wünsche den Bewerbern mehr Erfolg bei der nächsten Bewerbung.

P.S.: Wie sich ein Redner gut präsentiert, erklären wir Ihnen in unseren Workshops und Trainings. www.thomas-skipwith.com.

P.P.S.: Den gröbsten Schreibfehler den jemand begehen kann, ist der, dass er den Namen der Firma falsch schreibt. Z.B. McKinsley statt McKinsey.

P.P.S.: Jetzt bleibt mir nur noch zu hoffen, dass ich nicht selbst auch Schreibfehler gemacht habe.

Bewerbung Absender

Was haben eine Bewerbung und eine Präsentation gemeinsam? Der Absender

Teil 2 der Serie: Wie bewerbe ich mich richtig?

Wie in Teil 1 erwähnt, habe ich vor ein paar Tagen eine Spontanbewerbung per E-Mail erhalten. Im Feld „Von“ stand der Vorname des Absenders. Nur der Vorname. Er war ausschliesslich mit Kleinbuchstaben geschrieben.

Folgende Gedanken gingen mir durch den Kopf:

Bei einer Spontanbewerbung kennt der Empfänger den Bewerber noch nicht. Wenn da nur „maria“ steht, dann vermute ich Spam dahinter. In vielen Fällen wird die E-Mail von mir dann gleich gelöscht.

Deshalb empfehle ich der Bewerberin im Absender den vollen Namen zu nennen, z.B. Maria Hauser. Und die Namen jeweils mit einem Grossbuchstaben zu beginnen. Das steigert die Chancen, dass ich die E-Mail lese. Altmodisch? Vielleicht. Aber in meinem Fall (und vermutlich in den meisten Personalabteilungen) publikumsgerecht.

Bei einer Präsentation ist es genauso. Wenn das Publikum nicht weiss, wer die Präsentierende ist, dann nehmen die Chancen ab, dass sie überhaupt zum Vortrag erscheinen. Und/oder falls sie doch gekommen sind, zuzuhören.

Ich wünsche der Bewerberin mehr Erfolg bei der nächsten Spontanbewerbung.

P.S.: Ob und wie sich ein Redner vorstellen soll, erklären wir Ihnen in unseren Workshops und Trainings. www.thomas-skipwith.com.

Bewerbung Anschrift

Was haben eine Bewerbung und eine Präsentation gemeinsam? Die Anrede

Teil 1 der Serie: Wie bewerbe ich mich richtig?

Vor ein paar Tagen habe ich eine Spontanbewerbung per E-Mail erhalten. Ein 4-Zeiler mit einem pdf-Anhang.

Was gefällt mir daran? Die Person zeigt Initiative.

Was gefällt mir NICHT? Im heutigen Blogbeitrag will ich nur einen Punkt hervorheben: Die Anrede. Der 4-Zeiler beginnt mit: „Sehr geehrte Damen und Herren“. Die Bewerberin macht sich nicht mal die Mühe mich mit Namen anzuschreiben. Mein Name ist durch eine kurze Google-Recherche oder einem Besuch auf meiner Firmen-Website leicht ersichtlich. Ein bisschen Recherche darf sein. Wenigstens um herauszufinden, wer der richtige Ansprechpartner ist.

Eine Bewerbung und eine Präsentation haben vieles gemeinsam. U.a. dass ich mich im besten Licht präsentieren will. Je persönlicher ich beides gestalten kann, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit, dass mein Anliegen nicht gleich von Anfang an im Rundordner landet.

Eine gute Bewerbung fängt für mich mit einer persönlichen Anrede an. Dafür ist ein Standardbrief ungeeignet. Wenn mir das bei einer Präsentation ebenfalls gelingt, ohne langatmig zu werden, dann bin ich auf dem richtigen Weg.

Ich wünsche der Bewerberin mehr Erfolg bei der nächsten Spontanbewerbung.

P.S.: Wie eine Präsentation persönlich und individuell gestaltet werden kann, zeigen wir Ihnen in unseren Workshops und Trainings. www.thomas-skipwith.com.

P.P.S.: Demnächst werde ich auf weitere Verbesserungsmöglichkeiten eingehen.

Laurence von Arabien

Arnold Hottinger: Das Ende vom Lied ist in Arabien noch nicht gespielt

Wer mehrere Jahrzehnte an einem Thema und einer Weltgegend dran geblieben ist, hat etwas zu erzählen. So auch Arnold Hottinger. Der ehemalige Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung in Beirut hat vor 60 Mitgliedern des HSG Alumni Zentralschweiz in Zug einen Vortrag zum Thema „politische und gesellschaftliche Umwälzungen in Arabien“ gehalten. Dabei hat er spannend aus dem Nähkästchen erzählt. Eine wichtige Einsicht: Die Länder in Arabien werden erst zur Ruhe kommen, wenn nicht mehr politische und religiöse Auseinandersetzungen die Debatte dominieren, sondern wenn sich die Regierung und diejenigen an der Macht um die Wirtschaft kümmern. Ohne Jobs wird es keinen Frieden geben. Wer den (vorläufigen) Machtkampf in den jeweiligen Ländern gewinnen will, muss die Armee hinter sich wissen. Das Ende vom Lied ist in Arabien also noch (lange) nicht gespielt.

Welche Aspekte haben mir aus rhetorischer Sichtweise gut gefallen?

  • Arnold Hottinger kann Zahlen, Daten und Fakten zum besten geben, so dass einem Normalbürger der Mund offen stehen bleibt. Alles ohne Notizen.
  • Der Inhalt hat voll überzeugt. Wer viel Erfahrung auf seinem Gebiet hat, kommt glaubwürdig rüber.
  • Die Stimme war klar und kräftig.
  • Ab und zu hat er einen zynischen Witz eingestreut: „Da laufen dann 400’000 Stammesangehörige mit einer Kalaschnikow in der Wüste rum.“ Und hat herzlich darüber gelacht.

Was wünsche ich mir anders?

  • Trotz der kräftigen Stimme wäre der Einsatz eines Mikrofons für die hinteren Ränge eine Erleichterung gewesen.
  • Herr Hottinger hat das Referat im Sitzen gehalten. Vermutlich ist das seiner körperlichen Verfassung geschuldet. Trotzdem ist es schwierig für die hinteren Reihen bei dieser Konstellation zu folgen. Ideen: (1) Ein kleines Podium auf dem dann der Stuhl steht. (2) Zwischendurch mal aufstehen.
  • Die Arme waren des öfteren vor dem Körper verschränkt. Schade. Ich habe mir mehr offene Gestik gewünscht.
  • Mir hat gefehlt, dass er das Publikum direkt angesprochen hat. Keine Erwähnung des Veranstalters, der Teilnehmer oder des Ortes des Vortrags.

Arnold Hottinger ist meines Erachtens ein Redner der alten Schule. Er hat mich vom Vortragsstil stark an Hans-Dietrich Genscher (ehemaliger deutscher Aussenminister) erinnert: Fokus auf dem Inhalt, kein Firlefanz. Er kann inhaltlich so aus dem Vollen schöpfen, dass ihm viele nur schon deswegen mit Bewunderung zuhören.

Zusammenfassung:

Wer so viel wie Arnold Hottinger weiss und zu erzählen hat, der brilliert mit dem Inhalt. Alle anderen arbeiten weiterhin auch an der Form.

P.S.: Wer Tipps und Tricks für seine Vorträge und Präsentationen sucht, findet sie z.B. im Buch “Die packende betriebsinterne Präsentation” von Thomas Skipwith. Bestellen bei www.thomas-skipwith.com oder www.amazon.de.

Thomas Skipwith bei Kanal K

Reden am Radio: Ich darf ablesen!

Thomas Skipwith bei Kanal K

Einmal ganz anders: Reden am Radio. Keiner sieht mich. Kein Blickkontakt mit dem Publikum. Ich darf also ablesen! Eines darf aber trotzdem oder erst recht nicht fehlen: der Enthusiasmus. Die Zuhörer spüren und hören nämlich, ob der Moderator von der Sache begeistert ist oder nicht. Der Radiomoderator soll ein guter Gastgeber sein: Freundlich, flexibel und frisch. Genauso wie ein Redner und einer, der eine Präsentation hält. Ausserdem rückt die Stimme am Radio viel stärker in den Vordergrund als bei einer Präsentation, die mit Körpersprache wesentlich angereichert wird. Es wird ja sogar von manchen argumentiert, dass die Körpersprache 58% der Botschaft ausmacht. Das ist beim Radio natürlich anders. Dort sind es die Stimme und die Worte die zählen.

Ein Radiogrundkurse bei  Kanal K in Aarau hat mir die Basics der Radiomoderation beigebracht. Wer das Resultat von vielen Stunden Interviews, sorgfältigem Schneiden und viel Schweiss (im Aufnahmestudio war es 34 Grad) hören will, kann sich das Resultat am Sonntag, 29. April 2012, 17-18 Uhr anhören. Dann nämlich wird die Schwerpunktsendung „Lebensläufe mit Brüchen“ ausgestrahlt. Wer es nicht schafft, kann sich die Sendung ein paar Tage später auf www.kanalk.ch auf Podcast anhören. Die Sendung ist übrigens auf Schweizerdeutsch moderiert. Eine zusätzliche Hürde für die Notizen!

Das kleine Buch der Stegreifrede

Das kleine Buch der Stegreifrede – Unvorbereitet reden ohne Qual

Dies ist die 1. Auflage. In der Zwischenzeit ist die 2. Auflage erschienen.

Das kleine Buch der Stegreifrede

Das kleine Buch der Stegreifrede

Wenn Sie sich schon immer gewünscht haben, ohne Vorbereitung eine Stegreifrede halten zu können, die Hand und Fuss hat, dann ist dieses kleine Buch genau das Richtige für Sie. Schon Tausende Workshop-Teilnehmer des Autors haben die Techniken in diesem Buch mit Erfolg angewendet. Auch Sie können lernen eine Stegreifrede aus dem Ärmel zu schütteln.Wenn Sie plötzlich aufgerufen werden und nicht wissen was sagen, dann kann das schon ganz schön peinlich sein.

Manche stehen dann stammelnd, schweissgebadet oder hochrot vor Ihrem Publikum. Das muss nicht sein. In diesem kleinen Buch steht, wie’s geht. Thomas Skipwith ist mehrfacher Schweizer- und Europameister im Stegreifreden. Er wendet die Tipps und Tricks in diesem Buch regelmässig selbst mit Erfolg an. Er ist seit 20 Jahren Experte und Speaker für Rhetorik und Präsentationstechnik.

Das kleine Buch der Stegreifrede – Unvorbereitet reden ohne Qual
Taschenbuch, 48 Seiten
Autor: Thomas Skipwith
DESCUBRIS Verlag; 1. Auflage, Dezember 2011

Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3-9523928-0-5
Grösse: A6

Dies ist die 1. Auflage. In der Zwischenzeit ist die 2. Auflage erschienen.
Offizielles Foto von Simonetta Sommaruga

Simonetta Sommaruga: Nur gemeinsam schaffen wir es.

Offizielles Foto von Simonetta Sommaruga

Offizielles Foto von Simonetta Sommaruga

Kongresshaus Zürich, Gartensaal, 27. Jan. 2012, Referat vor der Zürcher Volkswirtschaftlichen Gesellschaft

Bundesrätin Sommaruga ist derzeit Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes EJPD. Sie hat zu den Themen Migration und Asylwesen gesprochen. Gerade in diesem emotional manchmal hart geführten Thema hat sie für eine sachliche Diskussion im Parlament und in der Gesellschaft plädiert. Nur mit gemeinsamen Lösungen, nicht mit Extremforderungen, werden die Probleme der Migrations-, Asyl- und Integrationspolitik gelöst.

Wie gut war die Rede von Simonetta Sommaruga?

Aus rhetorischer Sicht sind Thomas Skipwith, Präsentations-Coach, die folgenden Punkte positiv aufgefallen:

+ Einstieg: Nach guter amerikanischer Tradition ist Bundesrätin Sommaruga mit einem Scherz (zum Thema WEF in Davos) eingestiegen.

+ Beispiele: Frau Sommaruga hat viele Beispiele gebracht.

+ Zahlen klein aussehen lassen: Sie hat die Technik des Vergleichs mit einer grossen Zahl angewendet um eine andere Zahl klein aussehen zu lassen. Beispiel: 220 Millionen Menschen sind weltweit Migranten, davon nur gerade ca. 2’000 Asylanträge in der Schweiz pro Jahr. Oder der Vergleich mit Kenia: Kenia hat auch 2’000 Asylanträge, allerdings pro Monat.

Gemäss Präsentationscoach Thomas Skipwith würde das Referat noch besser, wenn sie die folgenden Punkte beachten würde:

– Zeit und Gelegenheit nutzen: Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat nur 20 Minuten gesprochen. Gibt es aus ihrem Departement nur so wenig zu berichten? Ich hätte mir vorstellen können, dass sie auch auf das (angeblich abnehmende) allgemeine Sicherheitsgefühl der Bevölkerung eingeht. Oder den verstorbenen Herrn mit schwachem Herz aus der Ausschaffungshaft. Etc.

– Orientierung: Eine Rede ohne visuelle Hilfsmittel braucht sprachliche Orientierungspunkte. Beispiel: „Lassen Sie mich 3 Punkte anführen. … Jetzt komme ich zum 2. Punkt. …“ Andernfalls geht das Publikum verloren. Der Schluss beispielsweise kam für mehrere Personen unerwartet.

Simonetta Sommaruga auf Besuch bei der ZVG

Simonetta Sommaruga auf Besuch bei der ZVG

– Titel: Das Referat hatte keinen Titel. Weder in der Einladung noch an der Veranstaltung. Empfehlung: Die Erwartungen der Zuhörer mit einem Titel schon von Anfang an beeinflussen.

Insgesamt eine ordentliche Rede.

Auf der Skala von 1 (zu Hause bleiben) bis 10 (Weltmeister): 7

Skipwith-Radar

Neben den genannten Stärken und Schwächen gibt es noch mehr Aspekte, welche zur Beurteilung der Rhetorik und Präsentationstechnik betrachtet werden können. Diese sind im Skipwith-Radar zusammengefasst. Der Skipwith-Radar erlaubt die Präsentation im Detail zu analysieren. (Den Skipwith-Radar gibt’s gratis auf www.thomas-skipwith.com)

Kaspar Villiger am Referat an der Uni Zürich

Kaspar Villiger: Die Schweiz als Sonderwirtschaftszone der EU?

Universität Zürich, 8. Nov. 2011, Referat „Die Schweiz in Europa: Chancen und Risiken“

Kaspar Villiger am Referat an der Uni Zürich

Kaspar Villiger: Referat an der Uni Zürich

Kaspar Villiger, Ex-Bundesrat und derzeitiger Verwaltungsratspräsident der UBS, hat 3 Thesen aufgestellt, wie die Schweiz glücklich bleiben kann.

1. Die Menschen wollen Wohlstand.

2. Ein Land braucht eine Identität.

3. Ein Land will in der Welt geachtet sein.

Anhand der 3 Thesen hat er 3 Perspektiven entworfen.

Unter anderem hat er den Standpunkt vertreten, dass die Schweiz und die EU von einander profitieren. Und dies möglicherweise noch mehr könnten.

Eine bemerkenswerte Analogie war die folgende: China hat Sonderwirtschaftszonen eingerichtet. Alles was funktioniert übernehmen die Chinesen für das ganze Land. Was nicht, nicht. Die Schweiz könnte von der EU ebenfalls als Sonderwirtschaftszone angesehen werden. Auch hier könnte sie, die EU, die positiven Dinge übernehmen, die negativen weglassen. Statt die Schweiz zu bekämpfen.

Wie gut war die Rede von Kaspar Villiger?

Aus rhetorischer Sicht sind Thomas Skipwith, Präsentations-Coach, die folgenden Punkte positiv aufgefallen:

+ „Was dem Publikum unter den Nägeln brennt“ ansprechen: Das Thema des Vortrags war die „Schweiz und die EU“. Trotzdem hat Kaspar Villiger in seiner Rolle als Präsident des Verwaltungsrates der UBS geschickt erst etwas zur UBS gesagt. Andernfalls wäre ihm das Publikum wohl weniger gefolgt. Er hat also gleich selbst zu Beginn der Rede die brennendsten Fragen zur UBS beantwortet.

+ Humor: Kaspar Villiger hat es immer wieder verstanden das Publikum zum Lachen zu bringen. (Beispiel: 30% Rendite der Schweizerischen Nationalbank auf toxischen Papier ist ausgezeichnet. Das ist einiges besser als die Performance seines eigenen Portefeuilles.)

Kaspar Villiger über die Schweiz und Europa

Kaspar Villiger über die Schweiz und Europa

+ Umsichtige Formulierungen: Er hat es immer wieder verstanden, seine Thesen und Aussagen so zu formulieren, dass alle im Publikum zustimmen konnten. Beispiele: Vielleicht komme ich zu einem umstritteneren Thema …; Viele von uns …; Eigentlich sind wir …, wenn auch …

Gemäss Präsentationscoach Thomas Skipwith würde das Referat noch besser, wenn er die folgenden Punkte beachten würde:

– Begrüssung mit Blick ins Publikum: Ich habe beobachtet wie Kaspar Villiger schon im ersten Satz auf sein Manuskript schaute. Empfehlung: Die ersten 3 Sätze mit Blickkontakt ins Publikum machen.

– Viele Punkte: Da waren 3 Thesen, 9 Punkte in der Zusammenfassung, 5 Voraussetzungen für oder gegen einen Beitritt zur EU etc. Es fiel mir schwer, bei so vielen Punkten den Überblick zu behalten. Idee: Wie wäre es mit z.B. 4 Folien mit den wichtigsten Punkten darauf?

Uni Zürich, Saal KOL-G-201

Uni Zürich, Saal KOL-G-201

– Den Applaus annehmen: Nach dem Schluss des Referats habe ich beobachtet wie Herr Villiger an die Wand stand, die Hände verschränkte und auf den Boden schaute. Erinnerte mich an jemanden, dem etwas peinlich ist. Schade, das hinterlässt bei mir einen schlechten letzten Eindruck. (Ähnliches Verbesserungspotential wie bei Didier

Skipwith-Radar zum Referat von Kaspar Villiger an der Uni Zürich

Skipwith-Radar zum Referat von Kaspar Villiger an der Uni Zürich

Burkhalter’s Vortrag vom 10. Oktober 2011.) Empfehlung: Nach so einer tollen Rede, wünsche ich mir, dass er ins Publikum schaut und den Applaus geniesst. Er hat ihn meines Erachtens verdient.

Insgesamt eine tolle Rede. Es hat sich für mich gelohnt hinzugehen.

Auf der Skala von 1 (zu Hause bleiben) bis 10 (Weltmeister): 8

(Das Referat kann auf der URL: http://www.siaf.ch/ nachgehört werden.)

Skipwith-Radar

Neben den genannten Stärken und Schwächen gibt es noch mehr Aspekte, welche zur Beurteilung der Rhetorik und Präsentationstechnik betrachtet werden können. Diese sind im Skipwith-Radar zusammengefasst. Der Skipwith-Radar erlaubt die Präsentation im Detail zu analysieren. (Der Skipwith-Radar gibt’s gratis auf www.thomas-skipwith.com)