Barack Obama

Die Analogie: ein starkes rhetorisches Mittel

Die Analogie ist ein besonders starkes rhetorisches Mittel. Sie erlaubt oft, einen Sachverhalt viel klarer darzustellen, als wenn man es direkt täte. Es braucht manchmal ein wenig Aufwand um eine gute Analogie zu finden. Wer sich aber die Zeit nimmt, ist im Vorteil. Hier ein Beispiel.

„Stellen Sie sich vor: Sie gehen zum Arzt, nein, besser, Sie gehen zu 100 Ärzten und 99 von ihnen stellen die Diagnose «Diabetes». 99 Ärzte sagen Ihnen also, Sie sind zuckerkrank und sollten daher keinen Speck und keine Donuts mehr essen. Was sagen Sie dann? Sie sagen: «Das ist eine Verschwörung! 99 Ärzte haben sich mit Obama zusammengesetzt und wollen mich davon abhalten Speck und Donuts zu essen!» [Pause] Das würden Sie so nie sagen! Genau so ist es mit dem Klimawandel …“

Die Worte stammen vom Ex-Präsidenten der USA, Barack Obama, der in seiner Rede die Stellung einiger Republikaner zum Klimawandel und zum Vertrag von Paris kritisiert. Die Analogie überzeugt und ist mit Humor vorgetragen. Das muss man sich im Original ansehen und anhören.

Hier geht es zum Video. (Es dauert weniger als 2 Minuten.)

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Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Sie sich die Mühe machen, die Tipps umzusetzen, haben Sie die Chance, eine gute Rede zu halten.

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Günter Pauli

Interaktion mit dem Publikum: Aufstehen

Das oberste Gebot der Rhetorik lautet: „Du darfst nicht langweilen!“ Denn das führt schon mal dazu, dass das Publikum einschläft. Um dem entgegenzuwirken, lohnt sich eine Interaktion mit dem Publikum.

Gunter Pauli: Interaktion mit dem PublikumManche Situationen sind einfacher als andere, um die Zuhörer bei der Stange zu halten. Gerade bei steigenden Temperaturen – derzeit ist es bei mir im Büro fast 30 Grad – und bei sich-in-die-Länge-ziehenden-Sitzungsmarathons kann es schon mal sehr schwierig sein die Zuhörer und Sitzungsteilnehmer soweit zu kriegen, dass sie (weiterhin) die Ohren spitzen. Karem Albash, ein Kollege aus der GSA, hat mich auf ein schönes Video auf YouTube aufmerksam gemacht, in dem diese Problematik meisterhaft gelöst wird. Es ist ein Videoausschnitt aus dem Entrepreneurship Summit 2014 in Berlin. Auch wenn dieser Anlass schon ein wenig zurück liegt, kann meines Erachtens jeder etwas daraus lernen.

Im Video sehen wir Gunter Pauli, Unternehmer und Designer und Mitgründer von The Blue Economy. Er ist einer von vielen Rednern. Was macht Gunter Pauli, damit das Publikum wieder aufwacht?

  1. Gunter Pauli ist bester Laune.
  2. Er sprüht vor Energie.
  3. Er tritt in Interaktion mit dem Publikum.

Insbesondere finde ich den dritten Punkt erwähnenswert. Auch wenn natürlich die ersten beiden Punkte Voraussetzung dafür sind, dass der dritte Punkt erfolgreich sein kann. Nämlich: Er bringt das Publikum dazu aufzustehen. Im ersten Moment scheint es ihm noch nicht mit allen Zuschauern zu gelingen. Er gibt aber nicht auf: Er insistiert. Das Publikum scheint ihm zu folgen. Zumal er ja zu einem späteren Zeitpunkt das Publikum dazu auffordern muss, sich wieder hinzusetzen. Akustisch nehmen wir wahr, dass das Publikum Spass hat mitzumachen. Ja, oft ist es so: das Publikum will Spass haben oder mindestens gut unterhalten werden. Eben keine Langeweile. Wie eingangs beim obersten Gebot der Rhetorik erwähnt. Und genau hierzu ist eine Interaktion mit dem Publikum ideal.

Ausserdem ist der dritte Punkt deshalb interessant, weil er dem Publikum hilft einen anderen Standpunkt einzunehmen. Das trägt dazu bei, dass das Publikum bereit ist, neue Gedankengänge zu gehen.

Weshalb nicht selber mal in einer Sitzung oder bei einer Konferenz das Publikum dazu auffordern aufzustehen, sich zu strecken und sich zu bewegen?

Hier geht es zum Video von und mit Gunter Pauli

Die Sequenz dauert nur 40 Sekunden (00:07 – 00:47). Schaue Sie Dir an.

Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Sie sich die Mühe machen, die Tipps umzusetzen, haben Sie die Chance eine gute Dankesrede zu halten.

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Die richtige Kopfstellung: Rhetorik-Tipp zur Körpersprache

Die richtige Kopfstellung entscheidet über Chef oder Untertan. Die richtige Kopfstellung beeinflusst, ob Du von Deinem Publikum als selbstsicher oder unterwürfig wahrgenommen wirst. Ähnlich wie im Tierreich. Im Video „Unterwirf Dich nicht unnötig“ siehst Du wie Du es machen und lassen sollst.

Die richtige Kopfstellung

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Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Du den Tipp zu Herzen nimmst, wird es Deinem Publikum beim nächsten Mal leichter fallen Dir seine Aufmerksamkeit zu schenken.

Einen weiteren Tipp zur Körpersprache findest Du hier.

Falls Du regelmässig die wichtigsten Tipps und Tricks für Deine Präsentationen haben möchtest, dann schreibe Dich in unseren Trainingletter ein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Thomas Skipwith

P.S.: Weitere Tipps zu überzeugenden Präsentationen gibt es im Buch „Der Wurm muss dem Fisch schmecken„.

Schweizer reden schlecht. Warum?

Schweizer reden schlechtSchweizer reden schlecht. Stimmt das? Wenn es darum geht herausragende Redner zu nennen sind Schweizer praktisch nie dabei. Wenn es um ein schlechtes Beispiel geht, dann schon: Ein Schweizer Redner der Berühmtheit erlangt hat war Bundespräsident Johann Schneider-Ammann. Seine Rede mit dem Thema Humor zum Tag der Kranken 2016 war so humorlos, dass er es ins französische (Canal+) und amerikanische Fernsehen gebracht (Last Week Tonight) hat. Wer die Rede nicht gesehen hat, sollte sie sich auf Youtube anschauen.

Woran kann es liegen, dass Schweizer grossmehrheitlich schlechte Redner sind? Es gibt keine handfesten Beweise. Allerdings gibt es meines Erachtens viele plausible Erklärungen dafür. Eine Spurensuche:

  1. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. In der Schule wird zu wenig für die rhetorischen Fähigkeiten der Schüler getan. Möglicherweise deshalb, weil die Lehrer selbst in diesem Fach ebenfalls nicht besonders stark auf der Brust sind.
  2. Die Schweizer haben kaum einheimische Vorbilder. Es gibt niemanden wie einen Barack Obama oder Helmut Schmidt. Ganz im Gegenteil: die meisten Präsentationen und Reden machen einem Valium in seiner einschläfernden Wirkung Konkurrenz.
  3. Die mentale Einstellung vieler Schweizer ist falsch. Sie glauben die Gabe des Wortes nicht zu haben. Dieses Selbstverständnis trägt nicht dazu bei besser zu werden.
  4. Die Schweizer haben einen sprachlichen Nachteil. Der Volksmund sagt: «Schweizerdeutsch ist keine Sprache, sondern eine Halskrankheit.» Die Schweizer lernen erst den Dialekt, dann eine oder mehrere Fremdsprachen. Das gereicht ihnen zwar einerseits zum Vorteil, andererseits führt das aber auch dazu, dass ihre fremdsprachige Eloquenz meistens nicht besonders ausgeprägt ist. Denn jede Sprache hat seine Eigenheiten. Bereits Hochdeutsch und Schweizerdeutsch haben unterschiedliche Ausdrücke, Grammatik und Redewendungen. Ganz zu schweigen von anderen Sprachen wie Französisch, Englisch oder Italienisch.
  5. In der Schweiz herrscht eine Null-Fehler-Kultur. Dies zeichnet zwar Dienstleistungen und Produkte aus, im sprachlichen Ausdruck aber verleitet das viele dazu lieber nichts zu sagen als etwas mit Fehlern. Dies zeigt sich an Redewendungen wie: „Ned lafere, sondern liefere.“ Übersetzt: «Arbeiten, nicht quasseln!“
  6. Ein guter Redner erhält bei uns wenig Anerkennung. Meistens wird er eher verrissen, wenn er besonders gut spricht. Dies passiert insbesondere auch einem geschliffenen Redner aus dem nördlichen Nachbarland. Diesem empfehle ich dann mit Absicht ein paar Fehler einzubauen. Dadurch hebt er sich nicht zu stark von den Schweizer Zuhörern ab.
  7. Die Schweiz ist ein kleines Land. Es war immer und ist immer noch abhängig von den guten Beziehungen mit anderen Staaten. Einem kleinen Verhandlungspartner steht es meistens besser an leise zu treten. Das wiederum zeichnet auch die Schweizer Diplomatie aus. Entsprechend haben sich keine grossen Redner hervorgetan. Dies fängt schon an bei der Wahl von Bundesräten im Parlament. Es werden vermutlich eher solche genommen, die nicht das Gleichgewicht im Bundesrat stören.
  8. Und jetzt vermutlich die umstrittenste These, weshalb die Schweizer schlechte Redner sind. Der Ruf der Rhetorik wurde im deutschsprachigen Raum während der Nazizeit fast komplett zerstört. Gute Rhetorik hatte lange Zeit die Konnotation des Rattenfängers. 70 Jahre später ist es besser geworden. Viele haben erkannt, dass eine gute Rede viel bewegen kann. Auch im positiven Sinn. Wie sonst kann ich alle fünf Sinne der Hörer ansprechen? Wie sonst kann ich sie emotional berühren? Wo sonst entsteht so viel Energie wie wenn viele Leute zusammenkommen, einer auf der Bühne steht und spricht?

Es gibt Mittel und Wege, wie jeder besser werden kann. Ein Anfang ist schon mal gemacht, wer sich mit den häufigsten Fehlern auseinandersetzt. So dass sich die These „Schweizer reden schlecht“ verwandelt in „Schweizern höre ich gerne zu“.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Thomas Skipwith

Richtige Handstellung beim Präsentieren

In richtige Handstellung bei einer Präsentationdiesem Rhetorik-Tipp zur Körpersprache geht Thomas Skipwith auf die richtige Handstellung bei einer Präsentation ein. Und was es zu vermeiden gilt. Letzteres nennt er „Hundepfötchen“.

Hier kannst du Dir das kurze Video „Gib kein Pfötchen“ anschauen.

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Demnächst gibt es wieder eine neue Folge wie Du die Körpersprache für Präsentationen optimal einsetzen kannst. Falls Du das nicht verpassen willst und die wichtigsten Tipps und Tricks für Deine Präsentationen haben möchtest, dann schreibe Dich in unseren Trainingletter ein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Thomas Skipwith

P.S.: Weitere Tipps zu überzeugenden Präsentationen gibt es im Buch „Der Wurm muss dem Fisch schmecken„.

Einfluss von Messenger und sozialen Medien

Bleibt die Rhetorik bei Facebook und Co. auf der Strecke?

Rhetorik bei Facebook

„Bing“ und schon wieder fiept das Smartphone. Sie zücken es und sind erstmal verwirrt. „Sollen wir uns a.A. treffen? Rhetorik bei FacebookLeider hat afaik der Italiener zu, lol! LG!“ Zwei ganze Sätze und trotzdem so viel Wirr-Warr. Willkommen in der neuen Kommunikationswelt! Egal ob auf Facebook, WhatsApp oder anderen Kurznachrichtendiensten, überall heißt mittlerweile die Devise: in der Kürze liegt die Würze!

Abkürzungen, Kurzworte oder nicht beendete Sätze sind keine Seltenheit mehr heutzutage. Wer da nicht genau weiß, was „afaik“, „rofl“ oder „LG“ bedeutet, steht meist ziemlich ratlos da. Aber ist das eine richtige Entwicklung für die Sprache? Bleibt die Rhetorik bei Facebook und Co. auf der Strecke? Ist nur noch schnelles Texten in kurzen Sätzen angesagt? Oder ist das praktisch der „Zeitgeist“? Fragen, die der Experte, Coach und Trainer Thomas Skipwith hier beantwortet. Er ist Autor des Buchs „Der Wurm muss dem Fisch schmecken – mit Power präsentieren und rhetorisch punkten“ und erklärt uns dieses neue Phänomen. Hier auf Schweizerdeutsch.

Thomas Skipwith im Interview

Herr Skipwith, würden Sie sagen Facebook, WhatsApp und andere Kurznachrichtendienste schaden der Sprache?

Ist es nicht die Kunst, Dinge in Kürze zu sagen, so dass man sie schnell begreift?

Nachrichten sind meist auch oberflächlich und voller Rechtschreibfehler. Sollen wir darauf achten und so schreiben wie zum Beispiel in einem Brief?

Kann die fehlende Körpersprache auch ein Grund sein, warum wir uns in Messengern kurz halten?

Sprachen verändern sich ja auch mit den Jahren. In welche Richtung geht unsere Sprache?

 

Viel Erfolg bei der adressatengerechten Kommunikation.

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Rhetorik-Tipp zur Körpersprache: Bitte lächeln. Aber nicht immer.

Soll ich bei einer Präsentation lächeln?

Es gibt Leute, die haben eine Dauergrinsen drauf. Und es gibt solche, die keine Miene verziehen. Beides ist für eine Präsentation nicht optimal. Wann z.B. lächeln angebracht ist und wann nicht ist Thema dieses Videos von Thomas Skipwith. Schau Dir kurz (2 Minuten) an was gemeint ist: „Bitte lächeln. Aber nicht immer.

uebertriebenes laechelnDie Umsetzung/Übung sieht so aus:

  1. Schau Dir das Video an.
  2. Nimm Deine eigene Präsentation auf Video auf.
  3. Schalte den Ton aus.
  4. Schau Dir Deine Mimik an.
  5. Entscheide, ob Deine Mimik abwechslungsreich ist. Weder konstant steinern noch konstant lächelnd.
  6. Freue Dich darüber, dass Du das nächste Mal eher in der Lage sein wirst eine abwechslungsreiche Mimik einzusetzen.

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Demnächst gibt es wieder eine neue Folge wie Du die Körpersprache für Präsentationen optimal einsetzen kannst. Falls Du das nicht verpassen willst und die wichtigsten Tipps und Tricks für Deine Präsentationen haben möchtest, dann schreibe Dich in unseren Trainingletter ein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Thomas Skipwith

P.S.: Weitere Tipps zu überzeugenden Präsentationen gibt es im Buch „Der Wurm muss dem Fisch schmecken„.

UnternehmerZeitung: Langweilen Sie nicht!

Wie kann ich Langeweile in einer Präsentation vermeiden?

bored-16811_1280Wann immer Cicero, Churchill oder Castro sprachen, zogen sie ganze Säle in ihren Bann – oder hauten sie vom Hocker.  Exzellente Redner wie diese sind eine Rarität, in der Schweiz fehlen gar die guten. Warum das so ist und wie wir uns in fünf Schritten verbessern können.

Hier liest Du den kompletten Artikel, mit den fünf grundlegenden Tipps, die immer wieder vergessen gehen.

Die Umsetzung/Übung sieht so aus:

  1. Lies den Artikel mit den 5 Tipps.
  2. Wähle einen Tipp aus, den Du an Deiner nächsten Präsentation besonders beachten willst.
  3. Nimm Deine Agenda.
  4. Suche deinen nächsten Präsentationstermin.
  5. Schreibe Dir den Tipp zu dem Präsentationstermin dazu.
  6. Setzte den Tipp um.
  7. Freue Dich darüber, dass Du entweder eine grundsätzliche Technik eingesetzt hast oder es wenigstens versucht hast.

Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Du Dir die Mühe nimmst, es zu tun, hast Du die Chance besser anzukommen.

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P.S.: Weitere Tipps zu überzeugenden Präsentationen gibt es im Buch „Der Wurm muss dem Fisch schmecken„.

Video-Feedback mit dem Smartphone

Ich benutze ein iPhone 6 Plus. Ich halte es für ein Wunderding. Aber egal, ob Du ein iPhoneVideo-Feedback mit dem Smartphone und der Kamera oder ein sonstiges Smartphone benutzest:   Dass es telefonieren kann, ist fast schon Nebensache. Die Funktion, auf die es mir heute ankommt, ist die Videokamera. Jedes Smartphone kann Video aufnehmen. Selbst wenn der Ton nicht besonders gut ist, dass Bild ist allemal gut genug, dass Du Dich selbst aufnehmen und danach anschauen kannst. Genau das empfehle ich Dir. Mach Dir ein eigenes Video-Feedback mit dem Smartphone. Nimm Dich selbst auf und schau das Video danach kritisch an. Einmal mit und einmal ohne Ton. Dabei wirst Du viele Dinge entdecken, die wir in den vergangenen Trainiglettern besprochen haben. Viel Spass und Erkenntnisgewinn!

P.S.: Das Mädel auf dem Bild hat kein Smartphone in der Hand. Das macht aber nichts. Du kannst Dich nämlich auch mit einer anderen Kamera aufnehmen. Mit dem Smartphone hast Du einfach vermutlich weniger Aufwand.

Die Umsetzung/Übung sieht so aus:

  1. Kaufe Dir ein Stativ. (Ein cooles Modell findest Du weiter unten.)
  2. Nimm Deine nächste Präsentation mit dem Smartphone auf Video auf.
  3. Schaue Dir das Video an.
  4. Schreibe Dir 2 Aspekte auf, die Du wieder machen möchtest.
  5. Schreibe Dir 2 Aspekte auf, die du bei der nächsten Präsentation anders oder besser machen willst.
  6. Setze die beiden positiven Punkte bei Deiner nächsten Präsentation ein. Und arbeite am Verbesserungspotential.
  7. Freue Dich darüber, dass Du Dir auch selbst Feedback geben kannst. Und dass Du besser wirst.

Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Du Dir die Mühe nimmst, Dich selbst aufzunehmen, hast Du die Chance besser anzukommen.

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Stativ für Videoaufnahmen mit dem Smartphone

Originell, praktisch, schnell: Das Stativ in Pferdeform für Videoaufnahmen mit dem Benutze ein Stativ um Dich auf Video aufzunehmen.Smartphone. So entgeht Dir keine Präsentation mehr. Denn das Stativ ist sofort einsatzbereit. Du brauchst nur die Pferdeschnauze aufzuspannen und schon schnappt es zu. Dein Smartphone hält zielsicher auf Deine Präsentation. Die ideale Unterstützung um ein Video-Selfie zu machen. So kannst Du Dich nach er Präsentation nochmals kritisch analysieren. Ohne teure Kamera. Denn Du hast  die Kamera schon in Deinem  Smartphone. Ob iPhone 7, 6, 5, Samsung, HTC oder LG: Alle Smartphones, die weniger breit sind als 8.5 cm, passen in die Pferdeschnauze.

In meinem Shop kannst Du das Pferde-Stativ bestellen.

P.S.: Weitere Tipps zu überzeugenden Präsentationen gibt es im Buch „Der Wurm muss dem Fisch schmecken„.

Ein Leitfaden für Angehörigengespräche auf der Intensivstation

AngehörigengesprächeGespräche mit Patienten und Angehörigen auf der Intensivstation sind ein fester Bestandteil in der Betreuung eines kritisch kranken Patienten und eine grosse Herausforderung für das Behandlungsteam. Wenn der Patient nicht mehr in der Lage ist, seine Wünsche selbstständig zu äussern, ist es notwendig eine tragfähige Beziehung zu den Angehörigen aufzubauen, um den mutmasslichen Willen das Patienten zu eruieren. Nur durch den Aufbau einer belastbaren Beziehung, die auf Fachwissen, Ehrlichkeit und daraus folgendem Vertrauen beruht, ist das Betreuungsteam (medizinische Fachperson und Angehörige) in der Lage nachhaltig zufrieden stellende Entscheidungen zu treffen. Diese Gespräche dienen zur Vertrauensbildung, zur Information über die Erkrankung und legt Ziele fest. Die Fähigkeit solche Gespräche qualitativ hochwertig führen zu können, wird von Angehörigen genauso wichtig bewertet, wie das Beherrschen von medizinischen Massnahmen. Im folgenden ein Leitfaden für Angehörigengespräche auf der Intensivstation.

Voraussetzungen schaffen

Bestmögliche Voraussetzungen für ein gelungenes Gespräch zu schaffen, sind eminent wichtig.

Dies beginnt damit, dass das Behandlungsteam im Rahmen einer kritischen Erkrankung aktiv auf die Angehörigen zugeht und ein Angehörigengespräch anbietet. Dafür ist die Information des behandelnden Arztes über Unfall- und/oder Krankheitszeitpunkt, -mechanismus, Vorerkrankung oder besondere Lebensumstände unabdingbar. Das erste Gespräch sollte in den ersten 72 Stunden der Behandlung stattfinden. Der unbekannte Zustand des Patienten, der Inhalt des Gespräches und/oder das Erahnen einer schlechten Nachricht führt bei den Angehörigen zu Unsicherheit. Gleichermassen kann die gesprächsführende Fachperson mit der Situation, nun im Mittelpunkt zu stehen, Rede und Antwort stehen zu müssen und ggf. das Versagen der Therapie kommunizieren zu müssen, überfordert sein.

Einleitung

Angehörigengespräche sollten strukturiert und in angenehmer Atmosphäre ablaufen. Dazu gehört primär einen ausgemachten Termin auch einzuhalten, Störfaktoren während des Gespräches zu eliminieren (Telefone) und genügend Zeit einzuplanen. Zu Beginn begrüsst der Arzt alle Teilnehmenden und stellt alle mit Namen und Funktion vor. Ebenso sollten die Beziehungsverhältnisse zwischen den Angehörigen und dem Patienten bekannt sein. Familienfremde Zuhörer, wie Begleiter oder Freunde der Familie), dürfen nach Absprache aller Beteiligten daran teilnehmen.  Deren Funktion während des Gespräches sollte dem Gesprächsführenden bekannt sein.

Günstig ist es am Beginn das bis anhin Geschehene zusammenzufassen: Das Ziel hierbei ist, alle Beteiligte auf denselben Informationsstand zu bringen. Dadurch fällt es leichter weitere Interventionen, Behandlungsschritte und Prognosen zu erklären. Wichtig ist auch zu erwähnen welche Stationen (Rettungsdienst, Schockraum, Operationssaal usw.) der Patient schon durchlaufen hat, deren damals beabsichtigen Ziele und eingetretene Ergebnisse zu erklären. (z.B. „Um die Blutung im Bauch zu stoppen musste Ihr/e Angehörige/-r operiert werden. Aufgrund der mehrfachen Verletzung der Leber war dies im Operationssaal nicht möglich. Dies bedeutet, dass er morgen erneut operiert werden muss.“). Ausserdem ist es von grosser Bedeutung die Abgrenzung des aktuell informierenden Teams, wenn es darum geht, Fragen/Bemerkungen der Angehörigen betreffend Aktivitäten/Behandlungen der vorbehandelnden Teams zu klären. Denn in diesen Situationen kann/soll seitens des aktuellen Teams keine Stellung bezogen werden. Zur Klärung der offenen Fragen soll eine Gesprächskoordination zwischen vorbehandelnden Teams und den Angehörigen angeboten werden.

IST-Zustand

Anschliessend geht man auf die aktuelle Behandlung ein und erklärt den momentanen Zustand des Patienten. Idealerweise kann man hier schon die Angehörigen auf ein nicht alltägliches Bild des Patienten vorbereiten (künstliches Koma, Beatmungsschlauch im Mund, Infusionen und Medikamentenpumpen am Bett). Die Erklärung der weiteren Schritte in der Behandlung oder in der Diagnostik schliessen sich an.

An diesem Punkt muss der Gesprächsführende eine andere Ebene annehmen. Unter Kollegen kann der Arzt gewisse Voraussetzungen über Anatomie, Physiologie und Zusammenhänge erwarten. Nun sitzt er Angehörigen, medizinischen Laien, gegenüber, denen er komplexe Zusammenhänge verständlich erklären muss. Fachausdrücke, die im Alltag selbstverständlich sind, sollten vermieden werden, um die Verunsicherung der Angehörigen nicht zu fördern. Wenn das Behandlungsteam zweifelt, ob die Informationen richtig verstanden wurden, ist Nachfragen der einzige sinnvolle Weg.

Gedankenpause

An diesem Punkt sind Angehörige fürs Erste mit Informationen gesättigt und es bietet sich eine Gedankenpause an. Diese kann man ausfüllen, indem man die Angehörigen zu Wort kommen lässt. Einleitende Sätze wie: „Ich kenne Ihre/n Frau/ Mann nur in einem kritischen Zustand, was war sie/er für ein Mensch, was bedeutet für sie/ihn Lebensqualität“ eignen sich hervorragend um Zeit und Raum den Angehörigen zu überlassen. Wir wissen, dass je länger Angehörige Redezeit erhalten, desto zufriedener sind sie. Häufig enden diese Abschnitte mit der Frage der Prognose oder nach konkreten Handlungsschritten. Um hier einen professionellen Eindruck zu machen ist Fachwissen und ein Behandlungsplan unabdingbar. Bei einigen Erkrankungen (z.B. plötzlicher Herztod) gibt es Befunde und die Konstellationen, die auf einen ungünstigen Outcome hindeuten.

Die Erwartung der Angehörigen eine gute Prognose zu hören und zu erhoffen, sind in solchen Gesprächen häufig offensichtlich, dürfen aber durch das Behandlungsteam aus Unachtsamkeit oder Unerfahrenheit nicht gefördert werden. Die Aufnahmefähigkeit der Angehörigen ist in diesen Situationen eingeschränkt. Sie empfinden Wut, Kummer, besitzen Schuldgefühle und sind häufig getragen von einer Hoffnung, die nicht in Erfüllung gehen kann. Hier liegt es am Gesprächsführenden Emotionen aufzunehmen, falsche Hoffnungen nicht zu erfüllen und die Kernaussage mehrfach zu wiederholen. Es bietet sich an, denselben Sachverhalt in unterschiedlichen Wortlauten 3-4 x während des Gespräches zu wiederholen. Wichtig ist zu erkennen, dass gewisse Phrasen vermieden werden sollen. Zum Beispiel: „die Verletzungen sind mit dem Leben nicht zu vereinbaren“, wird bei eingeschränkter Aufnahme- und Beurteilungsfähigkeit mit Leben assoziiert, nicht mit dem Tod.

Abschluss

Am Ende wird ein primärer Ansprechpartner der Familie definiert, offen gebliebene Fragen geklärt, ggf. wird ein neuer Gesprächstermin vereinbart. Nicht zu vergessen sind Hilfsangebote an die Angehörigen selbst (Telefonnummern unter der sich die Angehörigen Tag und Nacht melden dürfen, Care Team). Darüber hinaus: Die Angehörigen schätzen es, wenn mehr als nur der Arzt in die Familienbetreuung involviert ist. Es bietet sich an, schriftliches Informationsmaterial bereitzustellen, pastorale Unterstützung zu akzeptieren oder eine psychologische Begleitung durch das Care Team zu ermöglichen. Die Kommunikation dieser Hilfen ist Aufgabe des Behandlungsteams.

Angehörigenbetreuung ist neben der medizinischen Aufgabe, Schwerstarbeit! Diese muss trainiert werden, damit Enttäuschungen auf beiden Seiten nicht zu schlechter Behandlungsqualität führen, denn zufriedene Angehörige verkürzen die Zeit des Patienten auf der Intensivstation. Ein Umstand, der angestrebt werden sollte.

Gastbeitrag von Dr. med. Frank Hillgärtner, Oberarzt Interdisziplinäre Intensivstation, Kantonsspital Graubünden, Chur

Quellen

The intensive Care unit family meeting: Making it happen
Elizabeth B. Gay et al.
J Crit Care. 2009 Dec; 24(4): 629.e1–629.12.

Multidisciplinary team training to enhance family communication in the ICU.
Shaw DJ1, Davidson JE, Smilde RI, Sondoozi T, Agan D
Crit Care Med. 2014 Feb;42(2):265-71. doi: 10.1097/CCM.0b013e3182a26ea5.

Family experience with intensive care unit care: association of self-reported family conferences and family satisfaction.
Kodali S1, Stametz RA2, Bengier AC2, Clarke DN2, Layon AJ3, Darer JD2.
J Crit Care. 2014 Aug;29(4):641-4. doi: 10.1016/j.jcrc.2014.03.012. Epub 2014 Mar 21.