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Schweizer reden schlecht. Warum?

Schweizer reden schlechtSchweizer reden schlecht. Stimmt das? Wenn es darum geht herausragende Redner zu nennen sind Schweizer praktisch nie dabei. Wenn es um ein schlechtes Beispiel geht, dann schon: Ein Schweizer Redner der Berühmtheit erlangt hat war Bundespräsident Johann Schneider-Ammann. Seine Rede mit dem Thema Humor zum Tag der Kranken 2016 war so humorlos, dass er es ins französische (Canal+) und amerikanische Fernsehen gebracht (Last Week Tonight) hat. Wer die Rede nicht gesehen hat, sollte sie sich auf Youtube anschauen.

Woran kann es liegen, dass Schweizer grossmehrheitlich schlechte Redner sind? Es gibt keine handfesten Beweise. Allerdings gibt es meines Erachtens viele plausible Erklärungen dafür. Eine Spurensuche:

  1. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. In der Schule wird zu wenig für die rhetorischen Fähigkeiten der Schüler getan. Möglicherweise deshalb, weil die Lehrer selbst in diesem Fach ebenfalls nicht besonders stark auf der Brust sind.
  2. Die Schweizer haben kaum einheimische Vorbilder. Es gibt niemanden wie einen Barack Obama oder Helmut Schmidt. Ganz im Gegenteil: die meisten Präsentationen und Reden machen einem Valium in seiner einschläfernden Wirkung Konkurrenz.
  3. Die mentale Einstellung vieler Schweizer ist falsch. Sie glauben die Gabe des Wortes nicht zu haben. Dieses Selbstverständnis trägt nicht dazu bei besser zu werden.
  4. Die Schweizer haben einen sprachlichen Nachteil. Der Volksmund sagt: «Schweizerdeutsch ist keine Sprache, sondern eine Halskrankheit.» Die Schweizer lernen erst den Dialekt, dann eine oder mehrere Fremdsprachen. Das gereicht ihnen zwar einerseits zum Vorteil, andererseits führt das aber auch dazu, dass ihre fremdsprachige Eloquenz meistens nicht besonders ausgeprägt ist. Denn jede Sprache hat seine Eigenheiten. Bereits Hochdeutsch und Schweizerdeutsch haben unterschiedliche Ausdrücke, Grammatik und Redewendungen. Ganz zu schweigen von anderen Sprachen wie Französisch, Englisch oder Italienisch.
  5. In der Schweiz herrscht eine Null-Fehler-Kultur. Dies zeichnet zwar Dienstleistungen und Produkte aus, im sprachlichen Ausdruck aber verleitet das viele dazu lieber nichts zu sagen als etwas mit Fehlern. Dies zeigt sich an Redewendungen wie: „Ned lafere, sondern liefere.“ Übersetzt: «Arbeiten, nicht quasseln!“
  6. Ein guter Redner erhält bei uns wenig Anerkennung. Meistens wird er eher verrissen, wenn er besonders gut spricht. Dies passiert insbesondere auch einem geschliffenen Redner aus dem nördlichen Nachbarland. Diesem empfehle ich dann mit Absicht ein paar Fehler einzubauen. Dadurch hebt er sich nicht zu stark von den Schweizer Zuhörern ab.
  7. Die Schweiz ist ein kleines Land. Es war immer und ist immer noch abhängig von den guten Beziehungen mit anderen Staaten. Einem kleinen Verhandlungspartner steht es meistens besser an leise zu treten. Das wiederum zeichnet auch die Schweizer Diplomatie aus. Entsprechend haben sich keine grossen Redner hervorgetan. Dies fängt schon an bei der Wahl von Bundesräten im Parlament. Es werden vermutlich eher solche genommen, die nicht das Gleichgewicht im Bundesrat stören.
  8. Und jetzt vermutlich die umstrittenste These, weshalb die Schweizer schlechte Redner sind. Der Ruf der Rhetorik wurde im deutschsprachigen Raum während der Nazizeit fast komplett zerstört. Gute Rhetorik hatte lange Zeit die Konnotation des Rattenfängers. 70 Jahre später ist es besser geworden. Viele haben erkannt, dass eine gute Rede viel bewegen kann. Auch im positiven Sinn. Wie sonst kann ich alle fünf Sinne der Hörer ansprechen? Wie sonst kann ich sie emotional berühren? Wo sonst entsteht so viel Energie wie wenn viele Leute zusammenkommen, einer auf der Bühne steht und spricht?

Es gibt Mittel und Wege, wie jeder besser werden kann. Ein Anfang ist schon mal gemacht, wer sich mit den häufigsten Fehlern auseinandersetzt. So dass sich die These „Schweizer reden schlecht“ verwandelt in „Schweizern höre ich gerne zu“.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Thomas Skipwith

Dankesreden gezielt formulieren – 7 Tipps für Führungskräfte wie es richtig funktioniert

So hält man Dankesreden.Dankesreden sind häufig sehr langatmig und bieten wenig Unterhaltungswert. Nicht allzu selten ist das Publikum kurz vor dem Einschlafen. Oder es nutzt die Zeit, um sich an den Abschiedshäppchen oder dem Weinangebot zu erfreuen. Die Spitze des Eisbergs: Da hat einer jahrzehntelang der Firma die Stange gehalten und kaum jemand verliert ein Wort zum Abschied. Erfreulicher ist es natürlich, wenn der Chef in seiner Rede den Ton so trifft, dass derjenige, der die Firma verlässt, echte Dankbarkeit und gerne auch ein bisschen Wehmut zu seinem Abschied verspürt. Auch die Wirkung einer Dankesrede auf die verbleibenden Mitarbeiter darf nicht unterschätzt werden.

Worin liegen die Schwierigkeiten von Dankesreden?

Es gibt viele unterschiedliche Ursachen dafür, warum Dankesreden den meisten Führungskräften so schwerfallen. Allen voran mangelt es an der nötigen Vorbereitung. Ausserdem hat sich der Chef oft keine Zeit genommen, zu überlegen, was er zum Abschied sagen möchte. Dies zeigt sich in der Qualität vieler Dankesreden. Des Weiteren messen einige Führungskräfte dem Abschied eine viel zu geringe Bedeutung zu und denken sich vermutlich: „Die geschäftliche Beziehung ist ja nun vorbei. Ich möchte nicht zurückblicken, sondern an die Zukunft denken.“ Zusätzlich wollen manche Chefs nicht Gefahr laufen, die Anspruchshaltung des Mitarbeiters zum Abschied zu erhöhen.

Wie gestaltet sich die Situation in Unternehmen?

Doch es gibt auch Ausnahmen: Einige Unternehmen und Vorgesetzte machen es richtig. Sie nehmen sich Zeit für die Abschiedsfeier. Sie danken dem ausscheidendem Mitarbeiter aufrichtig – und dies auf eine spannende, emotionale und teilweise unterhaltsame Weise. Der Grossteil der Unternehmen verabschiedet seine Mitarbeiter jedoch leider durch die Hintertür. Dabei übersehen viele Chefs die grossartigen Chancen, die eine Abschiedsfeier oder eine Dankesrede für den Mitarbeiter bieten. Der Mitarbeiter ist auch nach dem Ausscheiden nicht aus der Welt und prägt den Ruf des ehemaligen Unternehmens auch an seinem neuen Arbeitsort mit. Glückliche Mitarbeiter – wenn auch ehemalige – sind immer ein Zugewinn für ein Unternehmen.

Wie gestalten Sie Dankesreden richtig?

  1. Bereiten Sie sich auf die Dankesrede vor!

Eine angemessene Vorbereitung beinhaltet vor allen Dingen die Überlegungen, welche Geschichten oder besondere Eigenschaften des Mitarbeiters Sie hervorheben möchten. Hat der ausscheidende Mitarbeiter einen über die normale Pflichterfüllung hinausgehenden Einsatz – beispielsweise in einem Projekt – geleistet? War er überaus zuverlässig? Die Erwähnung dieser Eigenschaften und Tätigkeiten weckt Emotionen beim Publikum und fesselt sie zugleich.

  1. Seien Sie ehrlich und halten Sie die Rede grösstenteils frei!

Nur frei vorgetragene Reden haben einen positiven Einfluss auf die Zuhörer. Abgelesene Texte wirken hingegen langweilig und wenig ehrlich. Blickkontakt mit den Anwesenden wird Ihnen zudem die Aufmerksamkeit der Anwesenden sichern, da sie sich direkt angesprochen fühlen werden.

  1. Übung macht den Meister: Proben Sie die Rede!

Mit einer Dankesrede verhält es wie mit einem Theaterstück: Keiner würde ein Stück auf der Bühne vortragen, ohne es vorher intensiv geprobt zu haben. Leider ist nur wenigen Menschen die Gabe gegeben, eine spontane und aufregende Rede zu halten. Aber eines ist sicher: Das grösste Geschenk für den ausscheidenden Mitarbeiter ist eine einfühlsame und ehrlich gemeinte Rede. Natürlich nur wenn sie gut vorbereitet ist.

  1. Geschenke machen Freude!

Das Geschenk bereitet dem Mitarbeiter umso mehr Freude, wenn es etwas ist, das sich der Beschenkte gewünscht hat oder das ihn positiv überrascht. Versuchen Sie dabei etwas kreativer zu sein. Ein Blumenstrauss oder eine Flasche Wein werden dem Mitarbeiter nicht in Erinnerung bleiben, ein personalisiertes Geschenk hingegen schon. Eine gute Beziehung mit der Person ist Ihnen auch bei möglichen, späteren Berührungspunkten damit gesichert.

  1. Bringen Sie Humor ins Spiel – es darf gelacht werden!

Wenn es zur Situation, zum Mitarbeiter und Ihnen passt, darf gerne auch ein Quäntchen Humor eingebaut werden. Was gibt es Schöneres, wenn trotz Abschied nochmals herzlich gelacht werden kann? In jedem Fall werden Sie das Publikum damit unterhalten und der Mitarbeiter verliert sogar ein wenig seiner Anspannung.

  1. Vergessen Sie nicht die Zeit!

Eine rhetorisch gut vorgetragene Rede darf gerne 5 – 10 Minuten dauern. Wenn die eigenen rhetorischen Fähigkeiten eher gering ausgeprägt sind, sollten Sie die Rede etwas verkürzen und – zur Auflockerung – auch gerne andere Mitarbeiter sprechen lassen, die beispielsweise viel mit dem ehemaligen Mitarbeiter zusammengearbeitet haben.

  1. Sorgen Sie für einen passenden Rahmen!

Eine Dankesrede für den Mitarbeiter darf insbesondere in der Schweiz im Rahmen eines Apéros stattfinden. Eine Kleinigkeit zu Trinken und zu Essen während der Abschiedsfeier zeigt die Wertschätzung Ihrerseits und des Unternehmens für den Mitarbeiter. Vielleicht lädt der Mitarbeiter sogar selbst ein? Dann müssen Sie sich definitiv Zeit nehmen, an der Feier teilzunehmen. Sicherlich werden Sie dann auch gebeten, ein paar Worte zu sagen. Wenn Sie die vorherigen Punkte beachten, wird Ihnen diese Bitte sicher keinerlei Schwierigkeiten bereiten.

Was sollten Sie vermeiden?

  • Dankesreden sollten nicht als Anlass für eine schlechte Beurteilung gesehen werden.
  • Dankesreden sollen jedoch auch nicht nur in Lobhymnen enden. Das Publikum wird solche Übertreibungen durchschauen und an dem Wahrheitsgehalt der Rede zweifeln.
  • Die Rede sollte nicht von einem Manuskript abgelesen werden.
  • Die Rede sollte sich unbedingt von einer vorherigen Rede unterscheiden, sofern mehrere Abschiede hintereinander gefeiert werden.
  • Geben Sie dem Publikum oder dem Mitarbeiter die Möglichkeit, sich nach der Rede noch mit Ihnen auszutauschen. Ein sofortiger Abgang ist höchst unhöflich.

Erschienen am 6. April 2016 in www.capital.de

Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Sie sich die Mühe machen, die Tipps umzusetzen, dann haben Sie die Chance eine gute Dankesrede zu halten.

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LAUT!!!!111!! – Ich versteh’s auch, wenn du normal redest

Lautstärke beim RedenLautstärke beim Reden

Besonders laute Zeitgenossen begegnen uns immer wieder im Leben. Und dabei geht es nicht nur um den Nachbarn, der täglich quer durch den Garten brüllt. Auch die Körpersprache kann zu laut sein, wenn während einer Rede buchstäblich ein Flugzeug eingewunken wird. Sogar im Internet trifft man auf diese Zeitgenossen. Sie schmücken ihre Aussagen gerne mit Ausrufezeichen!!!! Oder GROSSBUCHSTABEN!!!! ODER GROSSBUCHSTABEN UND VIELEN AUSRUFEZEICHEN!!!!!!! Doch eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: nur weil man etwas laut sagt, kommt es noch lange nicht beim Empfänger an. Egal ob persönlich oder im Netz. In diesem Beitrag geht es um die Lautstärke beim Reden.

Wie Du mit der Lautstärke umgehen kannst, erfährst Du in meinem jüngsten Radiobeitrag hier auf Hochdeutsch.

Herr Skipwith, warum herrscht denn immer noch der Irrglaube, dass etwas nur ankommt, wenn man es LAUT sagt?

Auch Körpersprache kann ja laut sein. Wie genau sieht das aus?

Sie sagen ja auch, man sollte seine Lautstärke dem Publikum anpassen. Gilt das auch bei Gesten?

Gehen wir mal auf die Schriftebene: selbst DA kann man ja laut sein. Das wirkt aber auch nicht besonders höflich, oder?

Haben sie noch ein paar praktische Tipps für jemanden, der sich gerade ertappt fühlt?

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Mund halten oder aufmachen: So vermeiden Sie unangenehme Situationen in Aufzügen

Mund halten oder aufmachen: So vermeiden Sie unangenehme Situationen in Aufzügen

Mund halten oder aufmachen: So vermeiden Sie unangenehme Situationen in AufzügenWer kennt nicht die Situation? Mit einem leisen Ding! öffnet sich die Aufzugstür, Sie steigen ein und nicken dem Vorstands-vorsitzenden kurz zu. Es folgt beklemmendes Schweigen und der Blick geht den Boden oder bleibt an der Stockwerksanzeige hängen. Die unangenehme Stille wird nur durch den inneren Kampf unterbrochen: Soll ich schweigen oder einen Smalltalk beginnen? Kann die begrenzte Zeit zwischen den Stockwerken überhaupt für ein Gespräch genutzt werden? Die Antwort lautet: JA!

Doch warum fällt es uns so schwer, ein Gespräch in Aufzügen zu beginnen?

Grundsätzlich fürchtet ein jeder von uns, abgelehnt zu werden oder sich lächerlich zu machen. Man könnte ja unbewusst etwas Falsches sagen oder der Vorstandsvorsitzende könnte denken: „Was ist das für eine blöde Frage?“. Aus diesen Gründen bleibt man lieber stumm und versucht die Aufzugsfahrt schnell hinter sich zu bringen. Dieses Verhalten findet sich nicht nur im beruflichen Umfeld wieder, sondern hat sich auch im privaten Leben etabliert. Kaum einer traut sich in einer Bar das andere Geschlecht anzusprechen und wenn es einer doch tut, bewundern wir ihn dafür.

Wie gestaltet sich die Situation in Unternehmen?

Manchen Führungskräften fällt es leicht, jederzeit ein Gespräch zu beginnen, andere scheuen sich in Aufzügen gar Blickkontakt herzustellen. Letzteres endet häufig in einer verpassten Chance, ein lockeres Betriebsklima zu schaffen. Denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass ein lockeres Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden im Aufzug eine darauffolgende Begegnung mit ihm angenehmer gestalten wird. Die Basis für eine lockere Gesprächskultur kann schon damit gelegt werden, dass sich im Büroflur gegrüßt wird. Fehlt diese Basis, ist es nicht verwunderlich, dass auch der gängige Small Talk schwerfällt.

Wie funktioniert es richtig?

Es braucht vier Dinge: Mut, Vorbereitung, Spontanität und eine positive mentale Einstellung.

Versuchen Sie sich in täglichen Mutproben!

Jemanden anzusprechen erfordert Mut. Ganz unter dem Motto „Probieren geht über Studieren“ sollten Sie es immer wieder versuchen. Am besten üben Sie, noch bevor Sie den Vorstandsvorsitzenden im Aufzug antreffen. Als Übung eignen sich viele Gelegenheiten, wie beispielsweise ein Treffen an der Kaffeemaschine, im Sportclub oder in der Mittagspause. Wer es ernst meint und wirklich mutiger werden will, sollte sich Ziele setzen. Probieren Sie es mit „Heute werde ich mit fünf Personen Small Talk halten“ oder mit „Heute spreche ich fünf Kollegen aus der Führungsebene auf ein Thema aus unserer Industrie an.“ Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es nicht in fünf von fünf Fällen klappt. Am ersten Tag gelingt es vielleicht nur einmal, am darauffolgenden Tag vermutlich zwei Mal und schließlich immer öfter. Ihr Durchhaltevermögen und der Wille besser zu werden sind entscheidend.

Bereiten Sie sich vor!

Für ein gelungenes Gespräch benötigt es Vorbereitung. Diese umfasst die Themensuche, die unter anderem auch Themen zur Politik, zum Unternehmen oder zur Wirtschaft beinhaltet. Themen für einen leichten Small Talk sind beispielsweise das Wetter, das Mittagessen oder Sport. Tiefgründigere Themen können z.B. der Einfluss der Globalisierung auf die Zukunft des Unternehmens sein. Beispielhaft könnten Sie folgendermaßen starten: „Hallo Herr Meyer. Sie, ich glaube ich habe da etwas Interessantes für Sie. …“ Je nach Situation und Person sind Sie bereit etwas zu sagen. Wenn Sie im Aufzug tatsächlich mit dem Vorstandsvorsitzenden zusammentreffen, dann empfiehlt es sich grundsätzlich ein Thema anzusprechen, das seinem Stand im Unternehmen entspricht. Also beispielsweise Führungsthemen, strategische Ziele oder spezifische Entwicklungen in der Industrie. Möglicherweise wissen Sie aber auch über priorisierte Freizeitaktivitäten des Vorstandsvorsitzenden Bescheid, z. B. dass er gerne Ski läuft. Wenn es möglicherweise zu diesem Zeitpunkt heftigen Schneefall gibt, haben Sie einen leichten Start in den Small Talk und können locker zum eigentlichen Thema (Ski fahren) übergehen.

Seien Sie spontan!

Spontanität hilft Ihnen die Situation und die Person Ihnen gegenüber mit einzubeziehen. Wenn Sie also z.B. beobachten, dass der Vorstandsvorsitzende eine Tasche mit der Aufschrift „Sprüngli“ mit sich trägt, dann könnten Sie ihn darauf ansprechen und fragen, ob es sich um ein Geschenk handelt. Auch Spontanität lässt sich üben, aber es braucht auch hierfür ein Quäntchen Mut. Egal ob Sie sich bereits heute für spontan halten oder nicht, versuchen Sie es einfach. Es gibt allerlei Möglichkeiten, die es Ihnen erlauben, etwas zu sagen: Die Elton-John-ähnliche Brille, der fehlende 13. Stock in amerikanischen Aufzügen oder die außergewöhnliche Geschichte in der Morgenzeitung. Ein klassischer Einstieg kann auch sein: „Haben Sie schon gewusst, dass …? Wo sehen Sie – einfach spontan – die Vor- und Nachteile?“

Eine positive mentale Einstellung ist das A und O!

Ganz nach dem Sprichwort: „So wie ich in den Wald rufe, so schallt es zurück.“, ist Ihre eigene Einstellung grundlegend für den Erfolg. Wenn Sie überzeugt sind, dass Sie gut ankommen werden, ist die Wahrscheinlichkeit ungleich größer, dass Sie auch tatsächlich gut ankommen werden. Umgekehrt kann es jedoch auch mit allergrößter Wahrscheinlichkeit peinlich für Sie werden, wenn Sie sich denken „Ui, das wird peinlich.“. Wie können Sie zu einer positiven Einstellung kommen? Visualisieren Sie Ihren Erfolg. Gerne können Sie die Augen schließen und sich vorstellen, wie das Gespräch im Aufzug positiv abläuft. Stellen Sie sich den Aufzug vor, wie es dort riecht und was Sie dort hören. Hören und sehen Sie den Wortwechsel bildlich vor sich.

Was sind No Go´s?

  • Vermeiden Sie es, betreten zur Seite zu schauen! Diese Geste zeugt von wenig Selbstvertrauen.
  • Bestehen Sie nicht auf Small Talk, wenn der Gegenüber signalisiert, dass er kein Interesse an einem Gespräch hat. Diese Signale können unter anderem der Blick auf den Boden oder an die Stockwerksanzeige, verschränkte Arme oder das Tippen auf dem Smartphone sein. Das Gespräch soll locker und auf keinen Fall gezwungen sein.
  • Achten Sie auch auf kulturelle Eigenheiten. Mittlerweile gibt es in den USA augenscheinlich Firmen, die darauf Wert legen, dass ein Mann nie mit einer Frau alleine im Aufzug fährt.

Erschienen am 9. März 2016 in www.capital.de.

Wie immer: Übung macht den Meister. Nur wenn Du Dir die Mühe nimmst, Dich selbst aufzunehmen, hast Du die Chance besser zu werden.

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